Probleme beim C3-Rückruf: Citroën-Händler müssen Werkstatttermine absagen

Rückschlag bei der Behebung des Takata-Airbag-Desasters: Dem Autobauer Citroën fehlen Airbags um den C3/DS3-Rückruf rasch durchzuziehen. "Mir fehlen mehrere hundert Airbags", sagt ein Stellantis-Mehrmarkenhändler der Automobilwoche. Die Folge: "Wir mussten bereits ausgemachte Werkstatttermine wieder absagen."

Auch andere Händler berichten von Schwierigkeiten bei der Beschaffung. Wie viele Airbags fehlen, ist unklar. Hochgerechnet dürften es allein in Deutschland laut Händlern zumindest eine vier-, wenn nicht gar eine fünfstellige Zahl sein.

"Wir überwachen die Ersatzteilversorgung täglich, um eine faire Verteilung zu gewährleisten und priorisieren dabei die Länder mit dem größten Bedarf", sagte ein Stellantis-Sprecher.

"Aktuell verfügen wir über einen soliden Lagerbestand an Ersatzteilen. Zwar bestehen noch Lieferrückstände, diese werden jedoch in der Regel schnell bearbeitet – Händlerbestellungen, die heute eingehen, können in der Regel innerhalb einer Woche bearbeitet werden."

Probleme gibt es auch in anderen Ländern: Britische Medien berichten, dass Werkstätten ihre Kunden in der Terminvergabe bereits auf das nächste Jahr verweisen.

Wie lange sich die Rückrufaktion streckt, ist offen. Die Erfahrungen mit solchen Maßnahmen zeigen, dass nach einer großen Kundennachfrage zum Start das Interesse sinkt. Ein Teil der betroffenen Fahrer meldet sich erst spät, wenn überhaupt.

In diesem Fall macht allein die Größe den Rückruf zur Herausforderung: Europaweit beordert Citroën derzeit Fahrzeuge der Modelle C3 und DS3 der Baujahre 2009 bis 2019 in die Werkstätten. Bei der Mammutaktion müssen die Airbags in rund 441.000 Fahrzeuge gewechselt werden.

Deutschland, als größter europäischer Markt, kommt eher glimpflich davon. Nach Angaben des Kraftfahrtbundesamt müssen hier rund 36.000 Fahrzeuge in die Werkstätten (KBA-Referenznummer 15237R).

Ein Fehler im Gasgenerator kann dazu führen, dass sich der Airbag auf der Fahrerseite und zum Teil auch auf der Beifahrerseite unkontrolliert löst. Im französischen Überseegebiet Guadeloupe kam es im Frühjahr zu einem tödlichen Unfall, nachdem sich ein Airbag geöffnet hatte. 

Nachdem sich das französische Verkehrsministerium eingeschaltet hatte, sprach Citroën eine Stopp-Drive-Empfehlung aus. Eigentümer betroffener Fahrzeuge sollen das Auto stehen lassen. Für Besitzer, die auf das Fahrzeug im Alltag angewiesen sind und keine Alternative haben, dürfte dies jedoch schwierig sein. 

„Wir mobilisieren alle verfügbaren Ressourcen – Lieferanten, Händler und Werke –, um unsere Kunden zu unterstützen und diese Stopp Drive-Aktion so schnell und effektiv wie möglich umzusetzen“, so der Stellantis-Sprecher weiter. „In Deutschland haben wir beispielsweise einen Teil des Opel- und Peugeot-Händlernetzes mobilisiert, um die Kampagne zu unterstützen und schneller abzuschließen.“

Citroën ist bei weitem nicht der einzige Hersteller, der von dem Airbag-Problem betroffen ist. Allerdings steht die französische Marke aufgrund des Unfalls verstärkt im Fokus. 

Das französische Verkehrsministerium hat eine Liste mit mehr als 30 Herstellern und den betroffenen Modellen auf seiner Webseite veröffentlicht.