In Zeiten der Verunsicherung in der Branche brauchen Autohersteller gute Händler. Die Besten wurden jetzt mit dem Automobilwoche Award Autohandel ausgezeichnet. Was sie besser machen.
BMW und Škoda haben die besten Autoverkäufer Deutschlands. Das ergab eine groß angelegte Testkaufstudie des Dr. Freitäger Instituts im Auftrag der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche.
Unter den Volumenmarken belegte Skoda Platz eins der diesjährigen Mystery-Shopping-Studie. Unter anderem waren die Skoda-Verkäufer am besten in den Kategorien Fahrzeugpräsentation/Beratungsqualität sowie beim wichtigen Nachkontakt.
Auf den Rängen in der Kategorie Volumen folgen die Marken Cupra (Platz zwei) und VW Pkw (Platz drei). Cupra wird erst seit 2022 in der Studie berücksichtigt und schaffte es wie 2024 auf zweiten Rang.
Die besten Verkäufer der Premiumhersteller arbeiten in BMW-Autohäusern. Sie sind führend in den Bereichen Kundengespräch und Bedarfsanalyse. BMW führt das Ranking vor Mercedes-Benz und Audi an. Die Gewinner erhielten dafür am Donnerstagabend (5. Juni) im Münchner Kultrestaurant Tantris den "Automobilwoche Award Autohandel" ("Triple A").
Meister in der Premium-Liga: Christian Ach, Leitung Markt Deutschland BMW, und Peter Reisacher, geschäftsführender Gesellschafter Autohaus Reisacher und Präsident Verband deutscher BMW Vertragshändler.
Fast 500 "versteckte" Besuche machte das Institut in den Autohäusern zwischen März und Mai. In der Testkaufstudie werden unter anderem Kompetenz, Beratung und Qualifikation der Verkäufer bewertet. Insgesamt hat die Studie 65 Prüfpunkte.
Die Mystery Shopper besuchten Autohäuser von 17 Marken. Der Award wird jedes Jahr von der Automobilwoche veranstaltet und fand 2025 zum 19. Mal statt. Sponsor des Abends war Mobile.de.
Insgesamt wurden die Autoverkäufer nach dem schwierigen Jahr 2024 im laufenden Jahr wieder besser bewertet: Sowohl die Noten im Premiumbereich als auch bei den Volumenverkäufern gingen nach oben. "Die High Performer haben ihre Prozesse noch einmal verbessert", sagte Lisa Reißner, CEO der Dr. Freitäger AG.
Der Abstand zwischen Premium und Volumen ist dennoch deutlich: Skoda als beste Volumenmarke würde im Premiumranking nur auf Rang fünf landen.
Studienleiterin Lisa Reißner sagte, eine der positiven Entwicklungen bei den Händlern sei unter anderem die Errechnung "echter" Kauf- oder Leasingpreise, also inklusive bereits eingerechneter Prämien. Das habe gut funktioniert.
Auf der Negativseite standen Erfahrungen wie das Lamentieren des Verkäufers über Krankenstand oder Personalmangel – zur Begründung für nicht bearbeitete An- oder Nachfragen.
Thomas Peckruhn, geschäftsführender Gesellschafter Autohaus Liebe und kommissarischer Präsident Zentralverband des Kfz-Gewerbes, und Jens Hendrik Hülsmann, Sprecher der Geschäftsführung Skoda Deutschland.
Der Sonderpreis "Finanzierung, Leasing und Versicherung" ging in diesem Jahr an die Marke Audi und damit an die Volkswagen Financial Services. Florian Baur, Chief Sales Officer von Mobile.de, übergab den Preis.
"Wer die Studie liest, sieht, dass die Beratungskompetenz oft beeindruckte, aber zum Beispiel das Thema Leasing oft für die Kunden sehr erklärungsbedürftig ist", sagte er.
Mobile.de-Chef Ajay Bhatia sagte über den Abend der Preisverleihung: "Hier treffen Hersteller, Handel und die richtige Plattform aufeinander – das ist die wahre Kompetenz der Customer Experience."
