Er hat den Charme eines Vorschülers und das wahrscheinlich freundlichste Lächeln aller Autobosse. Und von der Arroganz eines Elon Musk könnte William Li kaum weiter entfernt sein. Doch die freundliche Fassade ändert nichts an den Ambitionen des Selfmade-Mannes. Denn als Gründer von Nio ist der Chinese nicht nur angetreten, um die Welt ein bisschen besser zu machen, sondern vor allem, um der etablierten Premium-Konkurrenz auf die Pelle zu rücken.
Bislang kann davon in Deutschland zwar noch keine Rede sein. Denn für die beiden elitären Stromer ET7 und EL7 in der 100.000-Euro-Liga meldet das KBA im ersten Quartal gerade einmal 136 Zulassungen. Doch wenn jetzt zu Preisen unter 60.000 Euro der deutlich kleinere und vor allem billigere ET5 an den Start geht, wird es so langsam ernst für Audi, BMW und Mercedes. Denn zu Klasse könnte damit auch noch Masse kommen: "Dank attraktivem Ausstattungs- und Preispaket schaffen wir einen breiteren User-Zugang zur Nio-Community", sagt Lis deutscher Statthalter Ralph Kranz.