Stuttgart. Mercedes favorisiert Rumänien bei der Suche nach einem zusätzlichen Produktionsstandort für die Nachfolgegeneration der A- und B-Klasse. Alternativ dazu wird ein Werk in Polen geprüft. „Das Management scheint ein Werk in Osteuropa für attraktiver zu halten als einen größeren Kapazitätsaufbau im bestehenden Werk Rastatt“, zeigte sich Helmut Lense, Daimler- Betriebs- und Aufsichtsrat im Gespräch mit Automobilwoche. enttäuscht. Aus dem Management habe sich bisher niemand an den Betriebsrat gewandt, um auszuloten, zu welchen Kosten eine höhere Produktion hierzulande möglich wäre. Die geplanten Umfänge könnten „durchaus auch in Rastatt produziert werden“, so Lense.
Mercedes will spätestens im zweiten Quartal das Konzept für die künftige Kleinwagen-Baureihe und die Fertigungsstandorte festlegen. Angedacht ist nach heutigem Stand, die Produktion in Rastatt auszuweiten und für neue Derivate wie beispielsweise ein SUV in Osteuropa einen zusätzlichen Standort aufzumachen.
„Die Waagschale neigt sich eher in Richtung Rumänien“, so die Einschätzung eines Insiders. Der gesamte Business Case werde „hochgradig kontrovers“ diskutiert. Bisher produziert Mercedes in Rastatt rund 280.000 A- und B-Klasse-Modelle.