Stuttgart. Mercedes hat für die Nachfolgegeneration des Kompaktmodells A- und B-Klasse ambitionierte Wachstumspläne und erwägt - wie bereits mehrfach berichtet - den Bau eines zusätzlichen Werks in Osteuropa. "In diesem Fahrzeugsegment wäre eine Kapazität von weniger als 100.000 Einheiten nicht zweckmäßig", gab Konzernchef Dieter Zetsche auf der Jahrespressekonferenz am Donnerstag erstmals eine Indikation zur Größe der Fabrik heraus. Derzeit würden "in verschiedenen Ländern im Osten" Standorte geprüft. Eine Entscheidung dazu werde in überschaubarer Zeit in diesem Jahr getroffen. Eine eindeutige Antwort auf die Frage, ob alternativ ein Ausbau der Kapazitäten im bestehenden Werk Rastatt in Erwägung gezogen würde, vermied der Manager: "Wir werden das tun, was strategisch das Richtige für das Unternehmen ist, und uns darüber mit dem Betriebsrat verständigen."
Obwohl offiziell noch keine Entscheidung gefallen ist, scheint Daimler auf jeden Fall einen neuen Standort möglicherweise in Rumänien oder Polen zu favorisieren. Bisher jedenfalls wurden laut Daimler-Betriebs- und Aufsichtsrat Helmut Lense noch keine Gespräche geführt, unter welchen Bedingungen das zusätzliche Volumen hierzulande gefertigt werden könnte. „Das Management scheint ein Werk in Osteuropa für attraktiver zu halten als einen größeren Kapazitätsaufbau im bestehenden Werk Rastatt“, so Lense vor kurzem im Gespräch mit Automobilwoche.