München. Daimler-Forschungschef Herbert Kohler rechnet in Zukunft mit preisgünstigeren Dieselantrieben. Forschungsergebnisse hätten gezeigt, sagte Kohler der Automobilwoche, „dass wir gegebenenfalls durch weitere innermotorische Maßnahmen das Potenzial dazu haben, auch die Anforderungen der Euro-6-Grenzwerte (ab 2014) zu erfüllen und damit auf teure Abgasnachbehandlungssysteme verzichten könnten.“
Kohler: „Damit würde der Dieselantrieb preisgünstiger als heute.“ Mit einem Anstieg der Dieselquote rechnet Kohler vor diesem Hintergrund mittelfristig aber nicht: „Es wird immer gewisse Schwankungen geben, die sich aus dem Fortschritt der jeweiligen Technologie ergeben.“ Der aktuell hohe Preis für den Dieselkraftstoff beruhe zum großen Teil auf Spekulationen. Der Daimler-Forschungschef: „Klar ist aber, dass der Dieselanteil mit 50 bis 60 Prozent in Europa vermutlich am Zenit angekommen ist. In manchen Ländern sind sogar 80 Prozent der Neuzulassungen Diesel. Viel wird da sicher nicht mehr kommen. Eine dramatische Erosion sehe ich aber auch nicht.“