Stuttgart. Die Dürr AG hat eine extrem effiziente und umweltfreundliche Lackieranlage vorgestellt, die den Autoherstellern eine deutliche Kosteneinsparung im Betrieb bringen soll. "Wir machen damit einen Quantensprung in der Lackiertechnik - auch in Verbindung mit unseren Lackierrobotern und der Applikationstechnik", sagt Dürr-Chef Ralf Dieter bei der Präsentation der Anlage. Die Innovation besteht vor allem darin, dass das EcoDryScrubber genannte System die bereits in der Lackierkabine vorhandene Luft reinigt und aufbereitet, statt sie wie bisher üblich komplett neu anzusaugen. Gleichzeitig wird beim Filtern der überflüssigen Lackteilchen zum ersten Mal das Verfahren der Trockenabscheidung eingesetzt. Im Gegensatz zur heutigen Nassabscheidung fällt dann kein Sondermüll mehr an, die Ressourcen Wasser und Energie werden geschont.
"Die neue Technologie ermöglicht eine Energieeinsparung von bis zu 30 Prozent in der Automobillackierung", so Harald Rüber, Geschäftsführer der Sparte Paint and Final Assembly Systems. Weil das aufwendige Frischluft-System wegfällt, ergibt sich bei den Gebäudekosten ein Einsparpotenzial von 35 Prozent. Dazu kommen geringere Material- und Wartungskosten. In einer Beispielrechnung für eine Lackiererei mit einer Jahreskapazität von 158.000 Einheiten wird daraus eine jährliche Einsparung von 1,1 Millionen Euro, was sich über den siebenjährigen Lebenszyklus auf 7,9 Millionen Euro summiert. "Wir senken damit die Gesamtstückkosten in der Lackierkabine für ein Fahrzeug um zehn Prozent", so Rüber. Der Preis der neuen Technik liege in einer Bandbreite von plus sechs bis minus sechs Prozent im Vergleich zu einer herkömmlichen Anlage. Das Interesse von Kunden ist bereits groß. Laut Dürr kamen rund 150 Vertreter von Automobilherstellern aus der ganzen Welt zu der Präsentationsveranstaltung.