Wörth. Die Perspektiven der weltweiten Nutzfahrzeugkonjunktur könnten im kommenden Jahr noch schlechter als bislang befürchtet ausfallen. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) zeichnete auf der Jahrestagung des Commercial Vehicle Clusters in Wörth ein pessimistisches Bild. VDA-Geschäftsführer Kunibert Schmidt sprach von einem sinkflugartigen Rückgang und stellte eine deutliche Marktabschwächung in Aussicht. Während sich die Trucknachfrage in den USA zumindest stabilisieren dürfte, ist im aktuellen Boom-Markt Mercosur (Brasilien, Argentinien, Paraguay, Uruguay, Venezuela und weitere assoziierte Staaten) der VDA-Präsentation zufolge, die der Automobilwoche vorliegt, mit einem jähen Einbruch zwischen acht bis 22 Prozent auf 142.000 bis 120.000 Einheiten zu rechnen. Zum Vergleich: Für das laufende Jahr wird ein Plus von 21 Prozent auf 154.000 Fahrzeuge über sechs Tonnen prognostiziert. Ebenfalls massive Rückgänge werden in Russland und Europa erwartet.
Im Hoffnungsmarkt Russland, das 2008 nochmal um zwei Prozent auf 155.000 Einheiten wachsen wird, folgt 2009 ein Minus zwischen acht und sechzehn Prozent auf 143.000 bis 130.000 Fahrzeuge. In Westeuropa dürfte die Nachfrage zwischen zehn und 17 Prozent auf 315.000 bis 290.000 Einheiten sinken, während im laufenden Jahr noch ein Wachstum von einem Prozent auf 350.000 Stück verzeichnet würde. Weltweit prognostizierte Schmidt für das kommende Jahr einen Absatzrückgang für Nutzfahrzeuge über sechs Tonnen zwischen vier bis elf Prozent auf knapp 2,2 bis 2,03 Millionen Einheiten.