Hannover. Der Autozulieferer Robert Bosch erwartet eine zunehmende Eintrübung Fahrzeugkonjunktur, sieht aber weiter Wachstumschancen im Nutzfahrzeuggeschäft. „Insgesamt spüren wir eine deutliche Dämpfung des Wachstums. Diese Entwicklung geht maßgeblich auf die bisherige Preisexplosion bei Energie und vielen anderen Rohstoffen zurück“, so Bernd Bohr, Leiter der Kraftfahrzeugtechnik-Sparte des Stuttgarter Konzerns. Dabei werde auch die jüngste Entspannung bei den Rohstoffen, das Gesamtbild so schnell aber nicht wieder aufhellen. Sowohl im Pkw- als auch im Nutzfahrzeugmarkt gebe es erheblich Rückgänge in Nordamerika und auch in Westeuropa habe sich die Lage eingetrübt. Positiv entwickelten sich weiter Asien, Südamerika und Osteuropa.
Insgesamt rechnet Bohr in diesem Jahr nur mit einem stagnierenden Umsatz in der Sparte Kraftfahrzeugtechnik: „Dies geht auch auf den schwachen Dollarkurs zurück, bereinigt um Wechselkurseffekte erwarten wir ein leichtes Plus.“ Zwar sieht es für die gesamte Bosch-Gruppe, die zu 60 Prozent an der Kfz-Technik hängt, etwas besser aus, vor allem aufgrund eines weiterhin günstigen Geschäfts in der Industrietechnik. Dennoch korrigierte der Manager die im April veröffentliche Prognose nach unten: „Wir werden damit unser Ziel, den Umsatz der Bosch-Gruppe im laufenden Jahr um fünf Prozent zu steigern, nicht erreichen.“ Im vergangenen Jahr hatten die Stuttgarter bei Erlösen von 46,31 Milliarden Euro einen Vorsteuergewinn von 3,8 Milliarden Euro ausgewiesen. Die Umsatzrendite war dabei mit 8,2 Prozent über dem langfristigen Zielkorridor von sechs bis sieben Prozent gewesen. Die Kfz-Technik hatte dazu Erlöse von 28,4 Milliarden Euro und einen operativen Gewinn von 1,662 Milliarden Euro beigesteuert. Trotz der schlechteren Rahmenbedingungen will der Konzern den Forschungs- und Entwicklungsetat auf hohem Niveau halten: in der Bosch-Gruppe gut acht Prozent, in der Kraftfahrzeugtechnik mehr als zehn Prozent vom Umsatz.