Stuttgart. Mercedes will den Flottenverbrauch in Europa kurzfristig deutlich senken und erweitert deshalb innerhalb jeder Baureihe das Angebot um besonders sparsame Modelle. "Wenn wir im nächsten Jahr in Europa 700.000 Einheiten verkaufen, dann sollte eine sechstellige Zahl auf BlueEfficiency-Modelle entfallen“, formuliert Daimler-Forschungs- und Entwicklungsvorstand Thomas Weber im Interview mit Automobilwoche den eigenen Anspruch.
Unter dem neuen Begriff BlueEfficiency fasst Mercedes Modelle zusammen, die auf eine Verbrauchseinsparung von mindestens zehn Prozent im Vergleich zu einem herkömmlichen Fahrzeug getrimmt wurden. Allein 2008 sollen 20 dieser Modelle auf den Markt kommen. Innerhalb der nächsten zwölf Monate werden von der A-Klasse bis zur S-Klasse alle Baureihen über das zusätzliche Angebot verfügen, wie der Manager weiter ankündigte. Zu erkennen sind die entsprechenden Modelle an einem "BlueEfficiency"-Schriftzug am vorderen Kotflügel. In der E-Klasse kommen die Spritspar-Versionen erst mit dem Modellwechsel Anfang 2009.
Für alle BlueEfficiency-Fahrzeuge wird Mercedes laut Weber einen moderaten Mehrpreis verlangen. Dieser hänge vom jeweiligen Fahrzeug und Markt ab. Auf die Frage, ob damit die eigenen Kosten gedeckt werden können, antwortete der Chefentwickler: „Jedenfalls wollen wir mit diesen Fahrzeugen nicht zusätzlich Geld verdienen, sondern effiziente Verbrauchstechnologien in den Markt bekommen.“ Trotz der höheren Belastungen für die BlueEfficiency-Modelle bekräftigte der Entwicklungschef das Gewinnziel für Mercedes-Benz Cars: „Das haben wir in unseren Planungen bereits berücksichtigt.“ Die Sparte hat sich zum Ziel gesetzt, bis spätestens 2010 eine Umsatzrendite von mindestens zehn Prozent zu erreichen. Im vergangenen Jahr schrieb MB Cars eine operative Marge von 9,1 Prozent.