Daimler: "Mit grünen Fahrzeugen schwarze Zahlen schreiben"

Hannover. Der Stuttgarter Autohersteller Daimler sieht die Nutzfahrzeugbranche in einem grundlegenden Wandlungsprozess. "Seit der letzten IAA Nutzfahrzeuge ist das Thema Umwelt an die erste Stelle der Prioritätenliste gerückt", so Andreas Renschler, der die Lkw-Sparte leitet und die Bus-Aktivitäten verantwortet, bei einer Veranstaltung am Vorabend zur Messe. Die wahrscheinlich größte Herausforderung heute und in den kommenden Jahren sei die richtige Balance zwischen Transport und Klimaschutz. Insgesamt zeigte sich der Manager jedoch zuversichtlich, dass es Lösungen gibt. Dabei setzt er vor allem auf Innovationen: "Kurz gesagt: mit grünen Fahrzeugen werden wir schwarze Zahlen schreiben."

Gleichzeitig warnte er jedoch davor, eine Patentlösung zu erwarten. Vielmehr sei jedes Fahrzeug und jede Technologie ein Teil eines sehr großen Puzzles. Daimler zeigt auf der Messe elf Fahrzeuge mit alternativen Antrieben, darunter einen Lkw-Hybrid-Protoypen für den Einsatz im Fernverkehr. Erstmals weltweit präsentieren die Stuttgarter außerdem einen Hybrid-Lkw in Kombination mit Erdgas.

Neben der Umwelt als zusätzlichem Thema werden auch die allgemeinen Rahmenbedingungen herausfordender. So deutet laut Renschler das makroökonmische Umweld darauf hin, dass der Wettbewerb härter werde. Er begründete dies einerseits mit neuen Konkurrenten, die in den schnell wachsenden Schwellenländern gerade entstehen. Von den zehn größten Herstellern weltweit komme die Hälfte bereits aus China oder Indien. Zum anderen verwies er auf die hohen stark gestiegenen Rohstoff - und Ölpreise.

Aufgrund der hohen Rohstoffbelastungen kündigte Daimler im Exklusiv-Interview mit der Automobilwoche im heute erschienenen Heft Preiserhöhungen für die Lkw der Marken Mercedes-Benz, Freightliner und Fuso an.