Stuttgart. Trotz des schleppenden Absatzes und der schlechten Aussichten für die Automobilnachfrage will die Daimler AG ab Januar die Preise für Pkw der Marke Mercedes-Benz 1,9 Prozent erhöhen. Die Fahrzeuge von Smart sollen um 2,17 Prozent teurer werden. Dies teilte die deutsche Vertriebsorganisation MBVD den Händlern mit. In dem Schreiben wird der Aufschlag mit einer inflatorischen Anpassung begründet.
Nach Informationen der Automobilwoche reagierten die Händler auf diese Maßnahme "äußerst irritiert". "Angesichts der Marktlage ist fraglich, ob dies der geeignete Schritt ist", so ein Händler, der nicht genannt werden wollte. Erst vor kurzem hat Mercedes-Händlersprecher Peter Ritter im Interview mit der Automobilwoche sich für ein Einfrieren der Preise ausgesprochen. Mercedes verlangt im Vergleich zu den Premiumwettbewerbern BMW und Audi nach wie vor die höchsten Preise.
Der Pkw-Absatz bei Daimler ist seit Monaten ungebremst auf Talfahrt. Zuletzt brach die Zahl der verkauften Fahrzeuge der Marken Mercedes-Benz, AMG, Smart und Maybach im November im Vergleich zum Vorjahresmonat um ein Viertel auf 84.500 Fahrzeuge ein. Alleine bei der Kernmarke Mercedes-Benz mussten die Stuttgarter einen Absatzeinbruch um 28 Prozent auf 74.400 Wagen verkraften. Und sogar beim smart, der zuletzt noch zugelegt hatte, ging es um 1,2 Prozent auf 10.100 verkaufte Fahrzeuge abwärts.
Das ursprüngliche Ziel, den Vorjahreswert von 1,3 Millionen abgesetzten Pkw zu übertreffen, hat Konzernchef Dieter Zetsche längst aufgegeben. Wegen der schweren Krise auf den Automobilmärkten hatte Daimler bereits angekündigt, von Januar bis Ende März mehrere zehntausend Mitarbeiter in Kurzarbeit zu schicken.