Ludwigsburg. Die Beru AG will das Kerngeschäft stärken und die internationale Präsenz ausbauen. „Wir prüfen derzeit mit Blick auf mögliche Zukäufe alle Optionen", kündigt Thomas Waldhier im Interview mit Automobilwoche an. Der Vorstandsvorsitzende, der seit dem 1. Oktober an der Spitze des Ludwigsburger Automobilzulieferers steht, kann sich Akquisitionen sowohl bei Technologie als auch hinsichtlich neuer Produktionsstätten vorstellen. "Was unsere finanzielle Situation angeht, sind wir hervorragend aufgestellt. Wir können auch größere Zukäufe stemmen", so der Manager. Per 30. September belief sich das Nettofinanzvermögen von Beru auf 64,9 Millionen Euro. Die Eigenkapitalquote lag zum ersten Halbjahr 2007 bei 74,1 Prozent: "Dadurch haben wir im Bedarfsfall die Möglichkeit auf zusätzliche Fremdmittel zurückzugreifen."
Noch vor wenigen Jahren gehörte Beru zu den stetig wachsenden und profitabelsten Automobilzulieferern Deutschlands. Da sich der Umsatz unter der alten Führung stark verlangsamte und die Margen immer weiter erodierten, wurde Waldhier vom Karlsruher Zulieferer SAS Automobiltechnik geholt. Während der neue Chef für 2007 bei einem Umsatzwachstum "im niedrigen einstelligen Prozentbereich" einen Gewinnrückgang auf 44 bis 47 Millionen Euro in Aussicht stellt, will er den negativen Trend im laufenden Jahr stoppen: "Der operative Gewinn wird in der Größenordnung von 2007 liegen", so der Manager. Das Umsatz werde sich ähnlich wie im Vorjahr entwickeln. Im Jahr 2006 hatte Beru einen Umsatz von 439 Millionen Euro und ein EBIT von 53,5 Millionen Euro geschrieben, was einer Marge von 12,2 Prozent entspricht.