Ludwigsburg. Die Verhandlungen um die dringend notwendige Restrukturierung des angeschlagenen Getriebeherstellers Getrag dürften kaum vor Ende Januar abgeschlossen werden. Eine Lösung scheint noch fern, denn die Fronten sind verhärtet. "Es kann nicht sein, dass riskante Auslandsexpansionen und Managementfehler jetzt von den Beschäftigten ausgebadet werden sollen", so Hubert Dünnemeier von der IG Metall Bezirksleitung Baden-Württemberg. Beschäftigungsabbau und zusätzlich tarifliche Eingriffe werde es mit der IG Metall nicht geben. Konkret sollen die Gespräche am 17. Dezember und am 15. Januar fortgeführt werden.
Die Zeit für das Familienunternehmen mit Sitz in Untergruppenbach bei Heilbronn drängt: Die Konsortialbanken haben Unternehmensberater Roland Berger mit einer Bestandsaufnahme beauftragt. Gleichzeitig will Firmenchef Dieter Schlenkermann 380 Arbeitsplätze abbauen und hat auch die Schließung eines von vier Werken in Deutschland zur Diskussion gestellt: "Die Getrag KG ist, wie die anderen Automobilzulieferer auch, massiv von der Krise im Automobilmarkt betroffen. Wir gehen davon aus, dass wir auch langfristig Überkapazitäten haben werden."