Nürnberg. Trotz der großen Unsicherheiten im US-amerikanischen Pkw- und Nutzfahrzeugmarkt hat die Leoni AG eine weiteres Werk in Mexiko eröffnet. „Die Produktionsstätte im mexikanischen Bundesstaat Durango hat große Bedeutung für unsere Expansionsstrategie und die Kundenbeziehungen zum US-amerikanischen Markt,“ begründete der für die Bordnetzsparte verantwortliche Vorstand Uwe Lamann. Die Nürnberger wollen auf einer Fläche von rund 20.000 Quadratmetern zunächst vor allem Bordnetz-Systeme für Nutzfahrzeug-Hersteller aus den USA produzieren. Die Fertigung läuft derzeit mit rund 150 Mitarbeitern an; bis Ende 2009 sollen in Durango mehr als 1000 Menschen mit der Herstellung von Kabelsätzen für neue Aufträge aus der Nutzfahrzeug- und Pkw-Industrie beschäftigt sein.
Leoni eröffnet Kabelsatzfabrik in Mexiko
„Für den Standort sprachen die gute Infrastruktur, eine hohe Zahl an verfügbaren qualifizierten Fachkräften sowie langfristig planbare Betriebskosten“, so Lamann. Zudem habe Leoni mit dem Bau des Werkes seine Gesamtkostensituation in Mexiko weiter verbessert. Das im M-Dax gelistete Unternehmen verfügt dort bereits zwei andere Fabriken.
Der weltweit größte Nutzfahrzeughersteller Daimler hat sich erst vor wenigen Wochen, auf einen strukturell schwächeren Lkw-Markt in den USA eingerichtet und deshalb Werksschließungen bzw die Verlagerung von Kapazitäten in ein neues Werk in Mexiko bekannt gegeben. Im Pkw-Segment sind die drei großen Hersteller General Motors, Ford und Chrysler akut von der Insolvenz bedroht. Auch der Pkw-Markt befindet sich seit Monaten im freien Fall. Experten sind skeptisch, ob die alten Höhen auf absehbare Zeit wieder erreicht werden.