Paris. Die Wiederbelebung der italienischen Automarke Lancia könnte durch die Finanzkrise und den Konjukturabschwung ins Stocken geraten. „Wir müssen angesichts des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds wichtige Entscheidungen zur Erweiterung des Produktportfolios und der Erschließung der Rechtslenkermärkte neu bewerten“, sagte Lancia-Chef Olivier Francois im Interview mit der Automobilwoche. Dies sei Voraussetzung für das Erreichen des ursprünglich für 2010 angepeilten Absatzvolumens von 300.000 Einheiten. Konkret arbeitet Lancia an einem neuen Fahrzeug, das zwischen dem kompakten Ypsilon und dem kürzlich gelaunchten Delta in der Golf-Klasse positioniert sein soll. Das Projekt läuft unter dem Arbeitstitel „Deltina“. „Die Entscheidung wird bis Jahresende fallen. Wir müssen allerdings, das Fahrzeugkonzept noch genauer definieren“, so Francois. Dabei gehe es darum, eine ausreichend große Nische aufzumachen und die Fahrzeuge der anderen Konzernmarken Fiat und Alfa nicht zu kannibalisieren. „Wir werden stärker in Richtung Crossover denken“, so der Manager.
Eine weitere wichtige Entscheidung steht ebenfalls bis Jahresende an. „Die geplante Erschließung der Rechtslenker-Märkte allen voran Großbritannien erfordert hohe Investitionen in das Vertriebs- und Servicenetzwerk sowie in die Kommunikation“, betont Francois. Angesichts der aktuellen Konjunkturlage müsse nun überprüft werden, ob diese jetzt erfolgen sollten. Lancia ist bisher in Großbritannien, Südafrika, Japan und Australien nicht präsent. Diese Länder sind jedoch Teil des ambitionierten Wachstumsplans.