Ludwigsburg. Die Beru AG wird endgültig in den Konzern des Großaktionärs BorgWarner eingegliedert. Es sei ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvetrag mit BorgWarner Germany GmbH geschlossen worden, teilte der einst im M-Dax notierte Zulieferer Beru mit. Darin wurde vereinbart, den außenstehenden Aktionären eine Barabfindung von 71,32 Euro je Stückaktie anzubieten. Alternativ dazu verpflichtet sich der US-Zulieferer an die Investoren, die Beru-Aktionär bleiben wollen, jährlich eine Ausgleichszahlung von brutto 4,73 Euro pro Aktie zu zahlen. Grundlage für diese Angebote bildet ein Bewertungsgutachten der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PriceWaterhouse Coopers (PwC). Grundsätzlich muss die Hauptversammlung am 21. Mai dem Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag zustimmen. Da BorgWarner über die notwendige Mehrheit verfügt, ist diese lediglich eine Formalie. Für das abgelaufene Geschäftsjahr will Beru eine unveränderte Dividende von 1,10 Euro pro Aktie bezahlen.
BorgWarner übernahm bereits im Jahr 2005 die Mehrheit an Beru. Damals gehörten die Ludwigsburger zu den stetig wachsenden und margenstärksten Automobilzulieferern Deutschlands. In den vergangenen beiden Jahren verlangsamte sich das Expansionstempo jedoch stark, die Profitabilität ging zurück. Seit vergangenem Oktober soll der neue Chef, Thomas Waldhier, diese Entwicklung stoppen und die internationale Präsenz auch mit Akquisitionen ausbauen. Im Geschäftsjahr 2007 verfehlte Beru allerdings die eigenen Gewinnziele, weil das vorzeitige Ausscheiden des einstigen Vorstandsvorsitzenden Marco von Maltzan und des Entwicklungsvorstands Rainer Podeswa mit einer Belastung von rund vier Millionen Euro zu Buche schlug. Vorläufigen Zahlen zufolge ging das operative Ergebnis auf 43,1 Millionen Euro zurück. Der Umsatz stieg um 2,6 Prozent auf 450,6 Millionen Euro. Ursprünglich wollte Beru einen operativen Gewinn zwischen 44 Millionen bis 47 Millionen Euro ausweisen. Im vorigen Geschäftsjahr hatte der Zulieferer einen Umsatz von 439 Millionen Euro und einen operativen Gewinn von 53,5 Millionen Euro geschrieben. Der endgültige Jahresabschluss wird am 27.März im Rahmen der Bilanz-Pressekonferenz vorgelegt.