Stuttgart. Autozulieferer Bosch sucht noch immer Partner für die Entwicklung und den Bau von Lithium-Ionen-Batterien. "Wir sind in intensiven Gesprächen und werden in wenigen Monaten mehr sagen können", so Bernd Bohr, Leiter der Kfz-Technik-Sparte am Donnerstag auf der Bilanz-Pressekonferenz. Bosch sei einige Kooperationen bereits eingegangen, weitere würden geprüft. Entgegen früheren Plänen plant Bosch nun, die "volle Wertschöpfungskette" bei den zukunftsweisenden Batterien abzudecken. "Wir wollen in die Produktion von Zellen mit einsteigen", so Bohr. Hier liege der größte Hebel für die notwendigen Kostenreduktion. Inzwischen hat Bosch verschiedene Entwickler in einem so genannten Projekthaus zusammengezogen. Ähnlich war der Autozulieferer bei der Entwicklung des Hybridantriebs vorgegangen, an dem mittlerweile 400 Ingenieure arbeiten.
Bosch hat bereits vor einem Jahr den Einstieg in die Lithium-Ionen-Technik für Kraftfahrzeuge angekündigt. Die Partnersuche hat bisher aber noch nicht zum Erfolg geführt. Konzernchef Franz Fehrenbach warnte nun davor, "in Hektik zu verfallen": "Wir sind nicht der Meinung, dass wir gegenüber dem Wettbewerb im Rückstand sind." Zulieferrivale Continental wird dagegen im kommenden Jahr bereits in die Serienfertigung einer Lithium-Ionen-Batterie einsteigen. Diese wurde zusammen mit Autohersteller Daimler entwickelt, wobei die Stuttgarter die wichtigen Patente für die Kühlung der Batterie halten. Diese werden in der Mercedes-S-Klasse und im 7er-BWM verwendet. Auch Zulieferer Magna Steyr verfügt bereits über eine serienreife Lithium-Ionen-Batterie. Der Produktionsstart von Bosch ist bisher offen. Dabei hat der Elektronikkonzern bereits Lithium-Ionen-Batterien bei Elektrowerkzeugen und sogar in Rasenmähern im Einsatz.
Auch der VW-Konzern scheint nicht auf Lithium-Ionen-Batterien von Bosch zu setzen: So hat die Premiumtochter Audi vor kurzem die Kooperation mit Batteriehersteller Sanyo bekräftigt. Technikvorstand Michael Dick sagte: " Audi sieht die Firma Sanyo als einen der kompetentesten Partner dieser hocheffizienten Speichertechnologie." Medien hatten bereits berichtet, dass es sich um ein Pilotprojekt für den Volkswagen-Konzern mit einem Volumen von fast einer Milliarde Euro handele.