Stuttgart/Köln/Esslingen. Bosch, Deutz und Eberspächer bündeln die Kräfte, um gemeinsam günstige Diesel-Abgasnachbehandlungssysteme für Nutzfahrzeuge und mobile Arbeitsmaschinen wie Bagger bzw. Mähdrescher sowie für stationäre Stromgeneratoren. Ein Vertrag zur Gründung des Joint Ventures "Bosch Emission Systems GmbH & Co KG" sei am 9. Dezember unterzeichnet worden, teilten die beiden Zulieferer und der Dieselmotorhersteller mit. Das Gemeinschaftsunternehmen soll seinen Sitz in Stuttgart haben und zunächst mit 100 Mitarbeitern im Januar 2010 starten. Der Anlauf der Serienfertigung ist für das dritte Quartal vorgesehen. "Wir wollen das Unternehmen als technologisch führenden Anbieter von Gesamtsystemen für Diesel-Abgasnachbehandlung auf dem Weltmarkt etablieren," so Gerhard Turner, Leiter des Bosch-Geschäftsbereichs Diesel-Systeme. Zielgruppe sind Motoren- und Maschinenhersteller auf der ganzen Welt. Dabei gehen die Partner von einer steigenden Nachfrage nach solchen Systemen aus, weil die Emissionsgrenzwerte in Europa, Nordamerika und Japan künftig sowohl im On-Road- als auch im Off-Road-Segment verschärft werden.
Die Stuttgarter Robert Bosch GmbH, der Kölner Motorenhersteller Deutz und der in Esslingen ansässige Klima- und Abgasspezialist Eberspächer haben bereits im August eine Absichtserklärung zur Gründung des Abgas-Joint-Ventures unterzeichnet. Während Dieselspezialist Bosch damit bei den Nutzfahrzeugen und Off-Road-Anwendungen die Abgasnachbehandlung als künftigen Wachstumsmarkt stärkt, wurde das Zukunftsprojekt Rußpartikelfilter für Pkw im Mai kurz vor Produktionsstart beendet. Begründet wurde dieser Schritt mit dem hohen Konkurrenzkampf, der solche Produkte unrentabel mache. Dagegen versprechen sich Filterspezialist Mann + Hummel und Zylinderkopfdichtungshersteller ElringKlinger mit neuen, wettbewerbsfähigen Partikelfiltern künftig ein gutes Geschäft.