Dubai. Die Insolvenz des Mutterkonzern Chrysler LLC in den USA hat keine Auswirkungen auf die globale Vertriebsorganisation - weder bei den Händlerverträgen noch bei der Ersatzteilversorgung. "Unsere Organisation außerhalb Nordamerikas bleibt intakt. Wir gehen nicht durch Chapter 11 oder etwas vergleichbares," sagte Thomas Hausch, der bei Chrysler für den internationalen Vertrieb verantwortlich ist, der Nachrichtenagentur Reuters in Dubai. Laut Hausch gibt es keine Pläne Händlerverträge zu ändern oder in maßgeblicher Weise das Distributionsnetzwerk anzupassen. Chrysler hat außerhalb Nordamerikas rund 1550 Händler. Trotz des in den USA bereits verhängten Produktionsstopps von 30 bis 60 Tagen rechnet der Manager nicht mit Engpässen bei der Ersatzteilversorgung: "Wir haben Lagerbestände für mindestens zwei bis drei Monate." Außerdem würden auch die bestellten Fahrzeuge in den nächsten Monaten wie immer ausgeliefert werden.
Der drittgrößte US-Hersteller hat vergangene Woche in Abstimmung mit der US-Regierung Insolvenz beantragt und steht jetzt unter Gläubigerschutz nach Kapitel 11 des US-Insolvenzrechts. Den Plänen der US-Regierung zufolge, die bereits staatliche Garantien erteilt und weitere Stützungsmaßnahmen in Aussicht gestellt hat, soll Chrysler in einem beschleunigten Verfahren aus der Insolvenz kommen. Für die künftige Aufstellung ist der strategische Partner Fiat der entscheidende Pfeiler. Der italienische Autohersteller will sich zunächst mit 20 Prozent beteiligen und dafür im Gegenzug Motoren- und Plattformtechnologie für Kleinwagen liefern. "Die Allianz mit Fiat gibt beiden Unternehmen auch die Gelegenheit, mögliche Löcher im Distributionsnetzwerk weltweit zu stopfen und neue Märkte zu erschließen."
Im ersten Quartal brach der Absatz von Chrysler in den USA um 46 Prozent auf 323.890 Fahrzeuge der Marken Chrysler, Jeep und Dodge ein. Im April gingen die Verkäufe um 48 Prozent zurück. Im internationalen Geschäft verkaufte Chrysler im März (Aprilzahlen liegen nicht vor) 14.148 Einheiten, was einem Minus von 41 Prozent entspricht.