Stuttgart. Daimler steigt in den Vertrieb mit Youngtimern ein und will damit überdurchschnittliche Renditen erzielen. Zu Beginn wurde ein Pilotprojekt im Mercedes-Benz Museum in Stuttgart gestartet. Dort hat der Stuttgarter Autokonzern den so genannten "Mercedes-Benz Young Classic Store" eröffnet (Siehe auch Link unter dem Bild). Dabei können Interessenten die Personenwagen aus den Jahren 1970 bis etwa 1990 nicht nur kaufen, sondern auch mieten, versichern und finanzieren. Insbesondere in den USA und Europa würden Mercedes-Benz-Fahrzeuge aus dieser Zeit zunehmend Kult, so das Unternehmen. Gleichzeitig schließen die Stuttgarter mit dem neuen Angebot die Lücke zwischen dem Neufahrzeuggeschäft und dem hochspezialisierten Klassiker-Geschäft der konzerneigenen Classic Center in Deutschland und den USA.
Mit dem neuen Geschäftsfeld verbindet der Konzern "überdurchschnittliche" Renditeansprüche. Das Konzept stammt vom Business Innovation Team, das im Oktober 2007 gegründet wurde. Die 15-Mitarbeiter zählendeTruppe unter der Führung des Franzosen Jérôme Guillen soll die gesamte Organisation des Autoherstellers nach neuen Geschäftsmöglichkeiten durchforsten und diese in einer Art Start-up-Unternehmen entwickeln. Die Ansprüche sind hoch. So fordert Daimler-Chef Dieter Zetsche für neue Geschäfte einen Mindestumsatz von 100 Millionen Euro und eine operative Rendite von über zehn Prozent. Der Verkauf von Youngtimern ist die zweite Idee, die erprobt wird: Seit vergangenen Oktober testet die Truppe ein Mobilitätskonzept in Ulm namens "Car2Go". Dabei können über das Stadtgebiet verteilte Zweisitzer der Marke Smart nach einer vorherigen Registrierung spontan gemietet und überall wieder abgestellt werden. Dieses Konzept soll nach der Erprobungsphase weltweit in Metropolen angeboten werden.