Stuttgart. Nach der Markteinführung der neuen E-Klasse ist die Modellpflege der imageträchtigen S-Klasse für Mercedes der zweite wichtige Meilenstein in diesem Jahr. "Wir erwarten durch die neue S-Klasse einen weiteren Absatzimpuls,“ so Vertriebschef Klaus Maier. Bei Testkunden und Händlern hätte die Oberklasse-Limousine im Vorfeld eine gute Resonanz verzeichnet. Angesichts des schwierigen Marktumfelds will er allerdings keine konkrete Absatzprognose wagen. Seit der Markteinführung im Herbst 2005 haben die Stuttgarter vom aktuellen Flagschiff (W 221) insgesamt 270.000 Fahrzeuge verkauft und damit die weltweite Führung im hart umkämpften Oberklasse-Segment gegenüber die Konkurrenten BMW und Audi verteidigt. Im Rahmen der Modellpflege, die optisch moderat ausfiel, stehen nun überarbeitete Motoren und zusätzliche Sicherheitsfunktionen zur Verfügung. Ein Ausrufezeichen setzen die Stuttgarter mit dem S 400 Hybrid, der die Baureihe um eine weitere Version erweitert. Es ist das erste Hybridfahrzeug der Marke Mercedes und die erste Großserienlimousine weltweit mit einer Lithium-Ionen-Batterie.
Noch immer haben die Stuttgarter mit 173 g CO2 die höchste Flottenemission der deutschen Premiumhersteller. Der S 400 Hybrid wird nun als "sparsamste Luxuslimousine mit Ottomotor“ vermarktet - mit einem Verbrauch von 7,9 Litern und 186 g CO2. Erreicht werden diese Werte durch ein Hybridmodul, das mit dem weiterentwickelten V6-Benzinmotor kombiniert wurde. Das auf dem S 350 basierende Fahrzeug ist ein sogenannter milder Hybrid, der über eine Start-Stopp-Funktion verfügt, Bremskraft zurückgewinnen kann und beim Beschleunigen von dem 20 PS starken Elektromotor zusätzlich angeschoben wird. Das Besondere daran: Erstmals nutzt ein Serienfahrzeug eine Lithium-Ionen-Batterie, die darüber hinaus wie eine normale Starter-Batterie im Motorraum untergebracht wird. Das gesamte Hybridmodul wiegt nur 75 Kilogramm. "Damit verfügt das Fahrzeug sowohl im Innenraum als auch im Kofferraum über gleich viel Platz wie die anderen herkömmliche Modelle,“ so Maier, der den größten Markt für dieses Fahrzeug in Westeuropa sieht. Gegenüber dem S 350, der 64.000 Euro ohne Mehrwertsteuer kostet, verlangt Mercedes für den S 400 Hybrid 7700 Euro mehr. Allerdings verfügt der Hybrid serienmäßig über eine Reihe von Sonderausstattungen. Rund sieben Wochen nach Verkaufsfreigabe haben laut Mercedes 15 Prozent aller S-Klasse-Kunden das neue Modell mit dem zusätzlichen Elektroantrieb bestellt.