Stuttgart. Die Dürr AG rechnet ab dem zweiten Quartal mit einer Belebung des Auftragseingangs und will vor allem die eigene finanzielle Stärke bei Verhandlungen mit Kunden ins Feld führen. „Dürr ist gut vorbereitet auf die Krise und wird gestärkt aus ihr hervorgehen. Wir haben den Konzern in den vergangenen Jahren wesentlich schlanker, flexibler und effizienter aufgestellt,“ so Dürr-Chef Ralf Dieter auf der Bilanz-Pressekonferenz in Stuttgart. Im Geschäftsjahr 2009 geht er von einem „moderaten Rückgang von Umsatz und Ergebnis“ aus. Darunter versteht Dieter ein Minus zwischen zehn und 15 Prozent. Dass Dürr in einem Quartal in die Verlustzone rutschen könnte, schließt er aus. Noch im November, als die weltweite Wirtschaftskrise schon deutliche Bremsspuren in der Automobilindustrie hinterlassen hatte, hatte Dieter noch an ein "vergleichbares Geschäftsvolumen wie 2008" und eine weitere Ergebnisverbesserung geglaubt. Nun hat die Realität den Manager eingeholt.
Weil die weltweite Autoindustrie unter einem drastischen Einbruch der Nachfrage leidet und bislang nicht absehbar ist, ob diese Entwicklung zum Stillstand kommt, betreiben alle Hersteller ein striktes Investitions- und Kostenmanagement. Davon ist auch das Geschäft von Dürr betroffen: Insgesamt sollen im laufenden Jahr die Kapazität um 15 Prozent gedrückt werden. Dennoch ist Dieter zuversichtlich: „Es stehen ab dem zweiten Quartal mehrere Projekte mit einem Volumen von über einer Milliarde Euro zur Vergabe an.“ Noch in diesem Quartal könnte zum Beispiel die Entscheidung von zwei Projekten in China fallen. Auch mit Airbus und anderen Flugzeugherstellern steht Dürr in intensiven Verhandlungen. Dieses erst 2008 gestartete Geschäftsfeld wollen die Stuttgarter in den kommenden Jahren deutlich ausbauen. Außerdem will Dieter bei der Vergabe des A- und B-Klasse-Werks von Mercedes in Ungarn sowie bei dem neuen US-Standort von VW mitbieten. „Der Auftragsbestand von 925 Millionen Euro am Jahresende 2008 sowie das kontinuierliche Servicegeschäft, das weiter ausgebaut werden soll, sichern laut Dieter schon jetzt einen guten Teil des Umsatzes in diesem Jahr ab.