Daimler peilt Absatz von 1,5 Millionen Pkw bis 2015 an

Abu Dhabi. Die Daimler AG peilt bis 2015 ein Absatzvolumen von 1,5 Millionen Pkw an. "Wir stehen am Anfang einer sehr positiven Entwicklung,“ sagte Daimler-Chef Dieter Zetsche vor Journalisten auf einem Event in Abu Dhabi. Die Pkw-Sparte sei gut positioniert und verfüge über alles, was im Premiumsegment langfristig den Erfolg ausmache. Eine wesentliche Rolle bei den Wachstumsplänen der Stuttgarter spielt die Nachfolgegeneration der heutigen A-und B-Klasse. "Wir wollen in diesem Segment, wo wir heute keine dominante Rolle spielen, überproportional zulegen,“ so Zetsche. Regional setzt das Unternehmen vor allem auf die USA und China. Auch bei den CO2-Emissionen will Daimler mit einer klaren Strategie aufholen und die Führungsrolle weltweit übernehmen.

Im laufenden Jahr verzeichnet die Pkw-Sparte Mercedes-Benz Cars mit den Marken Mercedes, Smart und Maybach ein Absatzminus von fast zwölf Prozent auf 1,02 Millionen Fahrzeuge per November. Während die Marke Mercedes 11,6 Prozent auf 914.700 Einheiten einbüßte, fiel das Verkaufsvolumen der Kleinstwagenmarke Smart um 13,4 Prozent auf 107.000 Einheiten. Für das Gesamtjahr hat Zetsche einen Absatzrückgang in Aussicht gestellt (2008: 1,273 Mio Fahrzeuge). In den ersten neun Monaten schrieb die Sparte bei einem Umsatz von knapp 30 Milliarden Euro einen operativen Verlust von 1,1 Milliarden Euro. Das Ziel von 1,5 Millionen Einheiten hat Daimler bereits vor längerer Zeit angepeilt, es zwischenzeitlich im Rahmen der Finanzkrise aber wieder einkassiert.

Trotz der offensichtlich schwierigen Situation ist Zetsche überzeugt, sowohl im nächsten als auch in den folgenden fünf Jahren steigende Verkaufszahlen zu erzielen. Im Jahr 2010 stützt sich seine Zuversicht auf die volle Verfügbarkeit der neuen E-Klasse-Familien bestehend aus der Limousine, dem T-Modell, dem Coupé sowie dem Cabrio, das im Frühjahr auf den Markt kommen soll. Ab 2011 wird der direkte Nachfolger der heutigen A- und B-Klasse eingeführt, im Folgejahr soll das Verkaufsvolumen vor allem durch drei weitere, neue Modelle, die ebenfalls auf der neuen Frontantriebs-Architektur stehen, deutlich ausgebaut werden. "Wir brauchen Kooperationspartner bei den Kompaktmodellen,“ stellt Zetsche klar. Bis zur Jahresmittel will er die Verträge unter Dach und Fach haben. Dabei ist es ein offenes Geheimnis, dass Daimler mit Renault über eine Zusammenarbeit bei Smart im Zusammenhang mit der Ausweitung der Produktpalette und bei der A-und B-Klasse verhandelt.

Regional gesehen rechnet Zetsche vor allem mit einem überproportionalen Wachstum in den USA und auf China, wo 2010 bereits mehr als 100.000 Fahrzeuge verkauft werden sollen. In der Absatzprognose bis 2015 ist die Kleinstwagenmarke Smart nur mit 100.000 Einheiten enthalten, was nicht annährend das Potenzial widerspiegelt, das sich Daimler selbst durch die Einführung des Elektroantriebs ab 2012 vorstellt. In den nächsten Jahren will Mercedes 16 neue Modelle oder Facelifts auf den Markt bringen. Darunter auch 2011 eine S-Klasse, die zum ersten Mal in der Geschichte des Unternehmens, über einen Vierzylinder-Dieselmotor verfügt. Allerdings soll dieses Modell zunächst nur in Europa angeboten werden.

Neben neuen Fahrzeugen setzt Mercedes auch auf effiziente Antriebstechnologien die bis 2012 zu einem CO2-Ausstoß in der europäischen Flotte von unter 140 g pro Kilometer sorgen soll. Aktuell liegen die Stuttgarter bei 160 g pro Kilometer von 173 g im Jahr 2008. Zum Vergleich: Wettbewerber BMW liegt bei 156 g. "Beim Verbrauch macht das nur 0,1 Liter aus, obwohl Mercedes mehr große Fahrzeuge verkauft,“ betonte Zetsche. Ingesamt zeigt er sich sehr zuversichtlich, dass die Pkw-Sparte in Zukunft vom wachsenden Premium-Segment weltweit profitiert. Bis 2020 dürfte die globale Pkw-Nachfrage nach Einschätzung von Daimler auf 75 Millionen Fahrzeuge von 50 Millionen in diesem Jahr zulegen.