Ludwigsburg. Die Minderheitsaktionäre der Beru AG sollen nach dem Willen der Muttergesellschaft BorgWarner abgefunden werden und das bisher im General Standard notierte Unternehmen von der Börse genommen werden. Der Beschluss für das so genannte Squeeze-out-Verfahren solle auf der Hauptversammlung am 20. Mai gefasst werden, geht aus einer Pflichtmitteilung der Beru AG hervor. Die Zustimmung der Hauptversammlung ist reine Formsache, da der US-Zulieferkonzern mittlerweile über 95 Prozent der Beru-Anteile verfügt. Diese Schwelle schreibt der Gesetzgeber für die Zwangsabfindung vor. Als Ausgleich erhalten die Aktionäre eine "angemesse Barabfindung".
BorgWarner hat bereits im Jahr 2005 die Mehrheit am Ludwigsburger Dieselkaltstart-Spezialisten übernommen, der einst im M-Dax gelistet war. Nach Erreichen der 75-Prozent-Schwelle schloss die in Ketsch ansässige BorgWarner Germany GmbH im vergangenen Jahr einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag. Auf Basis eines Gutachtens wurde dabei den außenstehenden Aktionären eine Barabfindung von 71,32 Euro pro Stückaktie angeboten. Alternativ dazu verpflichtete sich der US-Konzern, an die Investoren, die Beru-Aktionär bleiben wollten, eine jährliche Ausgleichszahlung von brutto 4,73 Euro pro Aktie zu zahlen.