Stuttgart. Die Robert Bosch GmbH rechnet mit einer tiefen Rezession bis weit in das Jahr 2009 hinein und will darauf mit einem drastischen Sparkurs sowie dem Abbau von Überkapazitäten reagieren. "Es ist wahrscheinlich, dass der Umsatz der Bosch-Gruppe im laufenden Jahr in der Bandbreite zwischen zehn und 15 Prozent zurückgeht. Mit aller Anstrengung wollen wir den Rückgang im einstelligen Prozentbereich halten, stellte Bosch-Chef Franz Fehrenbach auf der Bilanz-Pressekonferenz in Stuttgart in Aussicht. Gleichzeitig machte der Manager klar, dass Bosch in die roten Zahlen rutschen wird: "Das Vorsteuerergebnis wird negativ sein. Wir rechnen mit einer negativen Umsatzrendite zwischen null und drei Prozent." Das wäre der erste Vorsteuerverlust des Stuttgarter Konzerns nach dem zweiten Weltkrieg. Der Spagat zwischen Sparen und der Wahrung von Zukunftschancen werde mit jedem Tag schwieriger, je länger die Rezession dauere.
In Folge kündigte Fehrenbach im Ausland, wo schon 3000 Arbeitsplätze gestrichen wurden, weitere betriebsbedingte Kündigungen an und stellte auch in Deutschland einen tendenziell sinkenden Personalstand in Aussicht. "Wir wollen unsere Kernmannschaft so weit wie möglich zusammen halten, wo es um konjunkturelle Beschäftigungsschwankungen geht," so Fehrenbach. Noch hofft er, dass in Deutschland die natürliche Fluktuation von zwei bis drei Prozent zum Abbau von Stellen ausreicht. Derzeit befinden sich in Deutschland 32.000 Beschäftigte in Kurzarbeit, bei weiteren 26.000 wurde die Arbeitszeit reduziert. Im Ausland sind rund 35.000 Mitarbeiter von Arbeitszeitreduzierungen betroffen. Weltweit verfügt Bosch über 282.000 Beschäftigte, davon arbeiten 114.360 in Deutschland.