Hamburg. Der VW-Betriebsratsvorsitzende Bernd Osterloh hat das Management von Europas größtem Autohersteller am heutigen Mittwoch (2. 12.) erneut kritisiert. Hintergrund sind Pläne von VW-Personalvorstand Horst Neumann, der mit einer pauschalen Sparvorgabe in Höhe von drei Prozent die Produktivität des Konzerns weiter steigern will. Im Rahmen einer Betriebsversammlung im VW-Stammwerk Wolfsburg erläuterte Osterloh am Tag vor der mit Spannung erwarteten Außerordentlichen Hauptversammlung von VW, die in Hamburg stattfinden wird, überdies Überlegungen zu weiteren Sonderschichten im ersten Quartal 2010.
Vor den Beschäftigten in Wolfsburg bekräftigte der Betriebsratschef Osterloh seine bereits zuvor geäußerte Kritik an einer Vorgabe des VW-Vorstands. In die Budgets jeder Abteilung werde eine pauschale Personalreduzierung von drei Prozent als Ziel eingestellt, so Osterloh. Dies entspreche in etwa den Abgängen durch Altersteilzeit und normale Fluktuation nach Eingliederung der fertig ausgebildeten Nachwuchskräfte. Osterloh wörtlich: "Diese drei Prozent sparen die Abteilungen häufig auch dann ein, wenn das Personal eigentlich dringend benötigt wird. Die Führungskräfte trauen sich oft nicht, beim Vorstand zusätzliches Personal für ihre Aufgaben anzufordern. Statt dessen greifen sie zur Fremdvergabe beziehungsweise zur verdeckten Leiharbeit". Dies belaste dann nicht das Personalbudget, sondern fließe in die so genannten Sachgemeinkosten ein. Osterloh weiter: "Das ist linke Tasche, rechte Tasche. Geht aber zu Lasten der Beschäftigung bei Volkswagen und ist sogar oft genug teurer, als die Aufgaben von unseren Kolleginnen und Kollegen machen zu lassen." Damit, so Osterloh, müsse endlich Schluss sein.