Tokio. Daimler treibt die Restrukturierung des Sorgenkinds Fuso weiter voran. Die japanische Nutzfahrzeugtochter Mitsubishi Fuso Truck and Bus Corporation (MFTBC) und Konkurrent Nissan Diesel wollen künftig im Busgeschäft verstärkt zusammenarbeiten. Geplant ist ein Gemeinschaftsunternehmen in der Forschung- und Entwicklung sowie in Produktion und Vertrieb, wie der Stuttgarter Autohersteller mitteilte. Dazu sei eine Absichtserklärung (Letter of Intent) unterzeichnet worden. "Die Unterzeichnung des LOI mit Nissan Diesel ist für unser japanisches Busgeschäft und unsere Asien-Strategie ein wichtiger Schritt. Die Bündelung der Kompetenz von Fuso und Nissan Diesel stärkt die Wettbewerbssituation beider Marken," begründete Andreas Renschler, der im Daimler-Vorstand für das Lkw- und Busgeschäft verantwortlich ist, den Schritt. Sowohl Fuso als auch Nissan Diesel wollen weiter komplette Omnibusbaureihen ihrer jeweils eigenen Marken anbieten.
Daimler hat bereits im Mai bei der japanischen Tochter, an dem die Stuttgarter 85 Prozent halten, die Notbremse gezogen. Den damaligen Plänen zufolge sollte beim Lkw- und Bushersteller Fuso das Produktportfolio eingedampft, Werke geschlossen, insgesamt 2300 Stellen gestrichen und das Händernetz deutlich verkleinert werden. Damit reagierte Renschler auf den seit 1990 um 65 Prozent eingebrochenen japanischen Nutzfahrzeugmarkt, der auf absehbare Zeit keiner nennenswerte Erholung erwarten lässt. Mittelfristig soll die chronisch margenschwache Tochter eine Umsatzrendite von 5,5 Prozent erreichen - so Renschlers Ziel. Allerdings schlagen zunächst Kosten von 260 Millionen Euro zu Buche, so dass Fuso in diesem Jahr einen Verlust ausweisen wird.