Detroit. Das US-Energieministerium hat insgesamt 187 Millionen Dollar an Subventionen für die Entwicklung sparsamer und emissionsärmerer Lkw und Pkw freigegeben. Die Fördermittel stammen zum größten Teil aus dem 375 Millionen Dollar großen Topf, den die US-Regierung zur Konjunkturstimulation bereits 2009 auf den Weg gebracht hat. Mit knapp 40 Millionen Dollar erhielten die US-Lkw-Aktivitäten der Daimler AG den höchsten Einzelbetrag. Die Mittel sollen für die Entwicklung eines Lkw verwendet werden, der mehr Güter effizienter transportiert, gleichzeitig weniger Kraftstoff verbraucht und eine geringere Menge Co2 emittiert, so der Stuttgarter Autohersteller. Ein Projektteam solle nun in fünf Jahren nachweisen, dass die Transporteffizienz eines Lkw um 50 Prozent gesteigert werden könne. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Entwicklung moderner Fahrzeugsysteme und Motorentechnologien.
Auch der Stuttgarter Zulieferer Robert Bosch kommt in den Genuß der Subventionen: Fast zwölf Millionen Dollar erhält das Unternehmen für die Entwicklung eines turbogeladenen Benzinmotors mit Selbstzündung (Homogenous Charge Compression Ignition - HCCI), der in einem leichten Nutzfahrzeug den Verbrauch um bis zu 30 Prozent senken soll. Für das gesamte Projekt veranschlagt Bosch Kosten von 24 Millionen Dollar, sage eine US-Unternehmenssprecherin auf Nachfrage der Automobilwoche. Die Hälfte davon werde vom Energieministerium übernommen. Der Großteil der verbleibenden zwölf Millionen trage Bosch. An dem Projekt mit Namen ACCESS (Advanced Combustion Controls - Enabling Systems and Solutions for High Efficiency Light-Duty Vehicles) sind außerdem AVL, Emitec sowie die Universitäten von Michigan und Stanford beteiligt.
Die drei US-Hersteller werden mit hohen Beträgen gefördert. Ford wurde vom Energieministerium mit 15 Millionen Dollar bedacht. Dafür soll das Unternehmen im Modelljahr 2010 einen downgesizten Benzinmotor mit Direkteinspritzung, Turboladung und einem neuen Abgasreinigungssystem entwickeln, der den Verbrauch einer mittelgroßen bis großen Limousine um 25 Prozent senkt. Die 2009 der Insolvenz entronnenen Chrysler und General Motors bekamen 14,5 Millionen bzw 7,7 Millionen Dollar. Chrysler will damit für eine Minivan-Plattform ein verbrauchsarmes Triebwerk ähnlich wie Ford entwickeln. General Motors beabsichtigt den Verbrauch in einem Malibu-Demonstrationsmodell um 25 Prozent zu senken. Dies soll durch magere Verbrennung, ein aktives Wärmemanagement sowie eine neuartiges Emissions-Kontrollsystem erreicht werden.