Montavale/Stuttgart. Mercedes wird künftig auch Transporter mit dem Stern in Nordamerika anbieten. Dazu wurde eigens die neue Vertriebsgesellschaft Daimler Vans USA gegründet, die den Markt in den USA und Kanada bearbeiten soll. Diese Gesellschaft untersteht der bisher rein auf Pkw beschränkten Vertriebsorganisation Mercedes-Benz USA. "Wir sind stolz, dieses Produkt mit dem Stern auf dem US-Markt anbieten zu können", so Ernst Lieb, Chef von MB USA. "Mit diesem Schritt bricht der Stuttgarter Autohersteller ein jahrzehntelang gehütetes Tabu: Im absoluten Luxusmarkt USA sollten keine Nutzfahrzeuge unter dem Mercedes-Stern angeboten werden. Es wurde befürchtet, dass dadurch das Image der Pkw beschädigt würde. Diese Bedenken scheinen nun keine Rolle zu spielen: Bereits im Januar 2010 sollen erste Sprinter-Transporter an Kunden ausgeliefert werden.
Die Neuordnung des Vertriebs und die Aufspreizung der Marke Mercedes auf Nutzfahrzeuge geschieht als Folge der Trennung vom einstigen Fusionspartner Chrysler. Bislang wurde der Sprinter in den USA unter der Chrysler-Marke Dodge vertrieben. Zum Jahresende läuft der Vertrag mit Chrysler aus, so dass Dodge auch keine Fahrzeuge mehr erhält. Festhalten will Daimler allerdings am zweiten Sprinter-Label Freightliner. Die US-Lkw-Tochter hat ihren Kunden den Transporter bisher unter eigener Marke verkauft. Seit 2001 wurden über 130.000 Einheiten des Sprinter in den USA und Kanada an Kunden ausgeliefert. Die Fertigung erfolgt in den deutschen Transportwerken Ludwigsfelde und Düsseldorf. Die Montage für die USA in Charlston, Süd Carolina.
Während Daimler in Europa traditionell Lkw unter der Marke Mercedes anbietet und diese auch erfolgreich in Lateinamerika und anderen Regionen wie dem mittleren Osten sowie Asien etabliert hat, beschränkte man sich Nordamerika auf die einheimischen Marken Freightliner, Sterling und Western Star.