Celle. Die Daimler AG wird den insolventen Automobilzulieferer Stankiewicz weiter unter die Arme greifen. „Wir haben heute dem Insolvenzverwalter von Stankiewicz mitgeteilt, den Bestand des Unternehmens im Rahmen einer Fortführungsvereinbarung zu unterstützten,“ sagte ein Daimler-Sprecher exklusiv zur Automobilwoche. Solche Vereinbarungen sehen gewöhnlich vor, wichtige Aufträge für einen bestimmten Zeitraum bei dem Lieferanten zu lassen. Zu einem finanziellen Beitrag wollte sich der Stuttgarter Autohersteller nicht äußern. Die Daimler-Pkw-Sparte mit der Marke Mercedes bezieht vor allem Dämmteile für den Innenraum von Stankiewicz und zählt zu dessen größten Kunden. Der Zulieferer hatte Ende 2008 als einer der ersten der Branche Insolvenz angemeldet, weil Banken die Kreditlinien zurückgezogen hatten. In der Branche gilt das Unternehmen als durchaus sanierungsfähig und technologisch sowie qualitativ gut aufgestellt. Aus Daimler-Kreisen verlautete, dass man einen schnellen Verkauf an einen strategischen Investor favorisiert.
Stankiewicz beschäftigt weltweit rund 2100 Mitarbeiter. in Deutschland insgesamt 1300 Menschen an den Standorten Adelheidsdorf/Celle, Bad Friedrichshall, Hamburg, Hameln, Friedrichroda und Straubing. Der Umsatz lag 2007 nach Unternehmensangaben bei 272 Millionen Euro. Weder die ausländischen Schwestergesellschaften innerhalb der Gimotive-Gruppe noch die ausländischen Tochtergesellschaften der Stankiewicz GmbH sind von der Insolvenz betroffen.