Die Kittner-Gruppe gehört mit 30 Autohäusern und rund 1.250 Beschäftigten in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern zu den großen deutschen Autohändlern. Zu den Kernkompetenzen des Unternehmens zählt neben dem Verkauf von Neu- und Gebrauchtwagen nach eigenen Angaben vor allem "umfassender technischer Kundendienst der Marken VW, Audi, Skoda, Porsche, Opel, Fiat, BMW, Mini, Landrover, Jaguar und Toyota". Überdies sei "die Kittner-Gruppe mit mehreren Standorten einer der großen VW-Händler in Lettland und im Baltikum als Porsche-Importeur sehr gut positioniert".
Für Branchenkenner kommt die Kittner-Insolvenz nicht überraschend. Automobilwoche hatte bereits mehrfach über wirtschaftliche Schwierigkeiten des Unternehmensverbunds berichtet. "Die über Jahre gewachsene, komplizierte Konzernstruktur von mehr als 20 wirtschaftlich und gesellschaftsrechtlich miteinander verflochtenen Unternehmen wie auch die bislang nicht erzielte Einigung zwischen den finanzierenden Banken über die unumgänglich erforderliche Lastenverteilung für die Restrukturierungsmaßnahmen" hätten den nun anstehenden Schritt "notwendig gemacht", räumt die Kittner-Gruppe inzwischen ein. "Die Geschäftsleitung wählt daher das Instrument eines geordneten Insolvenzverfahrens, um die Potenziale und Zukunftsfähigkeit der jeweiligen Herstellermarken innerhalb von neuen Strukturen der Kittner-Gruppe weiter zu entwickeln".