Abu Dhabi. Der Großaktionär von Daimler wird nächstes Jahr mit einem Sitz im Aufsichtsrat vertreten sein. "Dieser Schritt könnte im Oktober erfolgen," sagte der CEO des staatlichen Investmentfonds Aabar Investments, Mohamed Badawy Al-Husseiny am Rand einer Presseveranstaltung in Abu Dhabi zur Automobilwoche und weiteren Journalisten. "Wir sind an einer langfristigen Zusammenarbeit mit Daimler interessiert,“ hob der Manager hervor.
Unklar ist bislang, ob ein neuer Sitz in dem Aufsichtsgremium geschaffen werden soll oder ob ein Mitglied der Kapitalseite für den Großaktionär weichen muss. Daimler wollte sich zu diesem Thema auf Nachfrage nicht äußern. Ein Sprecher verwies lediglich auf die existierenden Vorschriften für diesen Fall. Demnach kann der Vorschlag über die Besetzung des Gremiums seitens des Aufsichtsrats frühestens mit dem Beschluss über die Einladung zur Hauptversammlung erfolgen. Dies wiederum ist erst nach der Feststellung des Jahresabschlusses Anfang März möglich.
Das arabische Emirat Abu Dhabi hält seit März 9,1 Prozent an Daimler und hat dafür 1,95 Milliarden Euro bezahlt. "Wir haben zu einem günstigen Zeitpunkt gekauft und sind sehr zufrieden mit unserem Investment,“ unterstrich Al-Husseiny. Perspektivisch kann er sich eher den Ausbau der Beteiligung als einen Ausstieg vorstellen. Erst vor kurzem hatte es Gerüchte über eine Aufstockung des Anteils auf rund 15 Prozent gegeben. Auf Nachfrage betonte Al-Husseiny, dass es keine konkrete Anforderung an die Rendite des Investments gebe. Gleichzeitig wiederholte er frühere Aussagen, wonach der Investmentfonds als Großaktionär eine aktive, aber keine operative Rolle bei Daimler spielen wolle.