Mannheim/Worms. Für die insolvente AKsys GmbH ist der Bieterprozess angelaufen. "Das Interesse an der AKsys ist groß“, sagt der vorläufige Insolvenzverwalter Tobias Hoefer von der Mannheimer Kanzlei Hack Hoefer, der bereits die international tätigen Automobilzulieferer ATS und Utescheny saniert hat. "Bei den Interessenten handelt es sich sowohl um strategische als auch um Finanzinvestoren.“ Es gebe aber auch Anfragen von Privatinvestoren, so Hoefer weiter. Die bisherigen Gespräche seien durchweg positiv verlaufen und er rechne im Herbst mit ersten konkreten Ergebnissen. Der Investorenprozess steht weiterhin allen Interessenten offen. Zuletzt hatte der ebenfalls angeschlagene Zulieferer HP Pelzer Interesse an AKsys bekundet.
Der Automobilzulieferer mit Stammsitz in Worms hat am 26. Mai wegen drohender Zahlungsunfähigkeit Insolvenzantrag gestellt. Auslöser für die Insolvenz war die Ablehnung eines Kredits über 22 Millionen Euro aus dem "Wirtschaftsfonds Deutschland". Diesen hatte AKsys bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) beantragt. Das Unternehmen beliefert praktisch alle namhaften Automobilhersteller mit Akustik- und Kunststoffsysteme, die den Fahrzeuginnenraum dämmen. Verbaut werden die Produkte laut Homepage im VW Passat und der Mercedes S-Klasse ebenso wie im Renault Laguna, dem Audi A4 bis hin zum 3-er BMW und dem Dacia Logan.
AKsys entstand im Jahr 2001 im Rahmen eines Management-Buy-outs unter Beteiligung von Finanzinvestoren. Dazu gehörte unter anderem die Deutsche Beteiligungs-AG. Bei dem Deal wurden die Zulieferer Faist Automotive, CWW Gerko und RKT-Kunststoffe verschmolzen. Erst im vergangenen Oktober übernahm der Krumbacher Familienunternehmer Michael Faist die Mehrheit. Insgesamt beschäftigt der Zulieferer rund 1800 Mitarbeiter in Deutschland und weitere 600 im Ausland. In Deutschland gibt es zehn Standorte, dazu kommen weitere in Polen, Spanien, Brasilien, Mexiko und den USA.