Esslingen. Der Autozulieferer Eberspächer will von den schärfer werdenden Emissionsnormen für Nutzfahrzeuge profitieren und sieht sich in den USA bereits gut positioniert. "Wir wollen weltweit die Nummer 1 bei der Abgasnachbehandlung von Nutzfahrzeugen werden“, erklärt Thomas Wünsche, Geschäftsführer Eberspächer Abgastechnik. Dank neuer Aufträge werde Eberspächer dieses Ziel in Nordamerika schon bald erreichen. Das Esslinger Familienunternehmen beliefert mit Volvo Trucks und der Daimler Tochter Detroit Diesel - der Motorenhersteller für die US-Marken Freightliner und Western Star - zwei Anbieter, die den Großteil des NAFTA-Marktes abdecken.
Seit Jahresbeginn gilt in den USA die neue Emissionsnorm EPA 10. Im Vergleich zur bisherigen EPA 07 muss der Ausstoß der Stickoxide nun um 90 Prozent gesenkt werden. Laut Eberspächer ist das mit den bislang üblichen innermotorischen Maßnahmen nicht mehr möglich. Notwendig ist der Einsatz einer Abgasnachbehandlung. Diese beruht auf der Reduktion der Stickoxide mit Harnstoff. Dazu kommt ein Rußpartikelfilter. In Europa wird dieses Verfahren bereits eingesetzt, um die Euro-5-Norm zu erfüllen. Dabei ist meistens kein Rußfilter notwendig. Mit der neuen Emissionsnorm Euro-6 führt allerdings kein Weg mehr an einem Filter vorbei, weil die Grenzwerte weiter sinken. "Für die kommende Generation von Nutzfahrzeugen in Europa sind ähnlich komplexe Kombisysteme zur Abgasnachbehandlung erforderlich wie Eberspächer sie schon heute für die USA produziert," so Wünsche: " Bei den Aufträgen, die heute schon für Euro-6 vergeben werden, liegen wir sehr gut im Rennen."