Los Angeles. Daimler baut die Erprobungsflotte für Brennstoffzellen-Fahrzeuge weiter aus. Noch in diesem Jahr werden mit der neuen Mercedes B-Klasse F-Cell erste Fahrzeuge an ausgewählte Kunden in Kalifornien übergeben. Bis 2012 sollen insgesamt 70 Fahrzeuge im Alltagsbetrieb getestet werden. "Das ist ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zur Marktreife dieser Technologie bis 2015", so Forschungs- und Entwicklungsvorstand Thomas Weber auf der Los Angeles Motor Show. Nach über 580.000 zurückgelegten Kilometern mit der A-Klasse F-Cell Erprobungsflotte im Praxisbetrieb werde Mercedes seine Erfahrungen mit der neuesten Generation der Elektroautos mit Brennstoffzelle weiter ausbauen.
Die B-Klasse F-Cell hat eine Reichweite von 400 Kilometern und fährt lokal völlig emissionsfrei. Angetrieben wird das Fahrzeug von einem 136 PS starken Elektromotor. Den Verbrauch beziffert Daimler auf 3,3 Liter (Diesel-Äquivalent) im Neuen Europäischen Fahrzyklus. Die Fullservice-Mietrate beträgt 849 US-Dollar netto bei einer Laufzeit von bis zu 36 Monaten.
Der US-Bundesstaat Kalifornien verfügt schon seit Jahren über äußerst anspruchsvolle Umweltbestimmungen. Für die Entwicklung einer Wasserstoffinfrastruktur wurden 27 Millionen US-Dollar zur Verfügung gestellt, wobei für das Jahr 2011 von weiteren 14 Millionen US-Dollar ausgegangen wird. Im Ballungsgebiet von Los Angeles gibt es derzeit fünf öffentliche Wasserstoff-Tankstellen, vier weitere werden dort bis Ende 2010 eröffnet, eine zusätzlich in der San Francisco Bay Area.
Um die Kommerzialisierung Wasserstoff betriebener Fahrzeuge voranzutreiben
engagiert sich Mercedes-Benz in der California Fuel Cell Partnership (CaFCP),
einem Zusammenschluss von Automobilherstellern, Energieanbietern, Regierungsbehörden
und Technologieunternehmen sowie in der neu gegründeten Fuel
Cell and Hydrogen Energy Association (FCHEA). Die CaFCP soll den den Übergang von einem Demonstrationsprojekt zu einer frühen Vermarktung von Brennstoffzellen-Antriebssystemen auf jeder Ebene vorantreiben.