Bei der Modellpflege des smart fortwo ging es um drei zentrale Themen: Wir wollten einerseits die Wertigkeit des Fahrzeugs weiter erhöhen und andererseits das Infotainment-System deutlich verbessern. Zudem bieten wir mit der neuen Generation eine bisher nicht dagewesene Vielfalt an Kombinationsmöglichkeiten an Außen- und Innenraumfarben an. Insgesamt ist unserer Meinung nach ein sehr schönes und stimmiges Fahrzeug entstanden, das uns sicher neue Impulse liefert.
"Smart-Center spielen weiter eine wichtige Rolle"
Aufgewertet wird der fortwo unter anderem durch ein neues Armaturenbrett, das das Fahrzeug noch geräumiger wirken lässt. Bei der Version pulse und passion gibt es rundum lackierte Schürzen. Optional gibt es nun ein LED-Tagfahrlicht und nicht zu vergessen ist der lackierte Tankdeckel. Das war ein großer Wunsch der Kunden. Was das Infotainment angeht, bieten wir nun ein neues Touchscreen-Multimediasystem mit Navigation, Surround-Sound sowie die vollständige Integration des iPhone mit entsprechender von smart entwickelter App an.
Wir brauchen hier keine radikalen Verbesserungen, weil unsere Motoren heute schon bei Verbrauch und Emission führend im Segment sind. Wir haben die Benziner dennoch noch einmal etwas optimiert. Die Dieselvariante ist mit nur 86 g/km CO2 Weltspitze. In der Gesamtflotte liegen wir bereits unter 120 g/km CO2, 80 Prozent des Gesamtabsatzes emittieren sogar unter 100 g/km.
Wir wollen diesen Titel nicht auf Gedeih und Verderb auf Dauer halten. Sobald ein anderer Hersteller die 86 g unterbietet, ist das für uns in Ordnung, weil wir immer noch sehr gut sind. Anstatt teure Grenzoptimierungen zu betreiben, gehen wir lieber den nächsten konsequenten Schritt: Wir bringen seit Ende letzten Jahres den vollelektrischen smart fortwo, welcher lokal emissionsfrei fährt. Zunächst mit 1500 Stück in Europa, USA und Asien, dann als Serienmodell für alle Kunden 2012 auf den Markt. Wir werden keinen Vollhybriden anbieten, weil wir mit dem Elektro-Smart schon in der Zukunft angekommen sind.
Ich mache mir überhaupt keine Sorgen, dass uns das gelingt. Wir werden attraktive Sondermodelle bringen und die Individualisierung mit unserem Partner Brabus vorantreiben. Außerdem wird der vollelektrische Smart ab 2012 für großes Interesse sorgen.
Wir wissen, dass der Preis für unsere Kunden nicht das erste Kaufargument ist. An erster Stelle steht die Überzeugung für die Marke und das Fahrzeugkonzept. Natürlich sind die Autokäufer im Jahr nach der Abwrackprämie niedrige Preise gewöhnt. Deshalb bleibt der Preis für die Einstiegsversion pure bei 9990 Euro, für den pulse verlangen wir 30 Euro und für den passion 100 Euro mehr. Ich denke, dass die höhere Wertigkeit diese leichte Preiserhöhung auch rechtfertigt.
Insgesamt haben wir bisher über 1,2 Millionen smart fortwo verkauft. Wir sind eine Einproduktmarke und befinden uns in einem ganz normalen Lifecycle. Die Entwicklung wird allerdings verstärkt durch zwei Märkte, die nicht zu unserer Zufriedenheit laufen. In Deutschland ist die Segmentnachfrage nach der Abwrackprämie gering, wobei wir deutlich weniger verlieren als der Wettbewerbsschnitt. In den USA hat sich der Benzinpreis seit der Markteinführung halbiert. Deshalb werden weniger sparsame Modelle nachgefragt als zuvor.
Unsere potenziellen Käufer sind sehr unterschiedlich. Grundsätzlich aber braucht der fortwo ein bestimmtes Grundverständnis: Zwei Plätze und die Möglichkeit überall in der Stadt parken zu können, prädestinieren das Fahrzeug für den urbanen Verkehr. Zu unseren Kunden gehören fast gleich viel Männer und Frauen. Das Durchschnittsalter liegt in Europa bei 45 Jahren, sie verfügen über ein überdurchschnittliches Einkommen und Ausbildungsniveau. Es freut uns besonders, weil wir Trendsetter und lifestyle-orientierte Menschen im Smart sehen, was die Marke natürlich trägt.
Das stimmt und freut uns, weil es die Aufmerksamkeit auf das Segment lenkt und auch bestätigt, dass wir mit unserer Idee vor zwölf Jahren recht hatten. Wir verfügen damit aber über das Original des Stadtautos. Das wird unsere Kunden auch zukünftig überzeugen.
Wir gehen in jeden Markt, wenn der Markt reif dafür ist und sich der Einstieg rechnet. Das ist bei beiden Märkten der Fall. In Indonesien waren die ersten Reaktionen der Händler euphorisch. In Argentinien ist das ähnlich. Die Markteinführung ist bis Ende 2010 geplant.
Zunächst sind die Händler sehr optimistisch, was die Zusammenarbeit mit Renault und die Ausweitung der Produktpalette angeht, weil sich dadurch auch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für sie verbessern. Wir sind mit unseren Händlern im regelmäßigen Dialog, wie das Netz in den jeweils nächsten Jahren gestaltet werden kann. Und wir sind davon überzeugt, dass wir – wie in den letzten zwölf Jahren auch – gemeinsam eine für alle optimale Weiterentwicklung umsetzen werden. Dabei spielen alle Formate eine Rolle: Von den für die Marke wichtigen smart-Centern bis zu den ebenfalls erfolgreichen shop-in-shop Konzepten.