Hallbergmoos. Die europäische Luft-und Raumfahrtindustrie will nach dem Vorbild der Autobranche eine Plattform für Einkaufs- und Logistikprozesse (Supply Chain Management - SCM) schaffen. Zu diesem Zweck haben die deutsch französische EADS mit der Tochter Airbus sowie weitere wichtige Konzerne wie Dassault Aviation, Safran und Thales vor kurzem eine Kooperation unter dem Namen BoostAeroSpace gegründet. Ziel der Initiative ist es, zukünftig über eine zentrale Aerospace-SCM-Plattform mit Lieferanten über mehrere Stufen hinweg zu kommunizieren und die derzeit genutzten individuellen Lieferanten-Portale abzulösen. Den Auftrag dafür erhielt IT-Dienstleister SupplyOn AG von Airbus.
"Mit der gemeinsamen SCM-Plattform für die unternehmensübergreifende Zusammenarbeit stärken wir die Wettbewerbsposition der europäischen Luft- und Raumfahrt-Unternehmen erheblich und leisten einen Beitrag zu unseren Kostensenkungszielen", so Matthias Naumann, Senior Vice President, Global Information Management Services, EADS. "Bei der Wahl des Technologiepartners spielte der Branchenansatz, den SupplyOn in der Automobilindustrie mit großem Erfolg umgesetzt hat, eine entscheidende Rolle."
Das Unternehmen mit Sitz in Hallbergmoos bei München, ist mit solchen webbasierten Lösungen seit Jahren in der Automobilindustrie insbesondere bei der Anbindung kleinerer Lieferanten an große Zulieferkonzerne aktiv. Das Management von Einkauf und Logistik der Autobranche gilt als besonders effizient und schlank. Deshalb orientieren sich viele andere Industrien an diesem Beispiel. Umgekehrt suchen immer mehr Autozulieferer neue Geschäftschancen nicht zuletzt in der Luft- und Raumfahrt. Die Anteilseigner von SupplyOn sind Bosch, ZF Friedrichshafen, Continental, der Schaeffler-Konzern sowie Softwareanbieter SAP. Im vergangenen Jahr erzielte das im Jahr 2000 gegründete Unternehmen mehr als 20 Millionen Euro Umsatz.