Bietigheim-Bissingen. Die Dürr AG hat die insolvente Klaus Kleinmichel GmbH aus der Insolvenzmasse übernommen. Das Unternehmen ist auf Klebetechnik für den Automobilbau und die allgemeine Industrie spezialisiert. "'Die Übernahme beschleunigt den Ausbau unseres Klebetechnikgeschäfts. Kleinmichel verfügt über viel Prozess-Know-how und ausgereifte Produkte. Dadurch sparen wir Entwicklungszeit und -kosten," begründet Hans Schumacher, Geschäftsführer der Dürr Systems GmbH, in einer Pressemitteilung den Schritt. Der Kaufpreis liege im niedrigen einstelligen Millionen Euro-Bereich, wie ein Unternehmenssprecher auf Nachfrage der Automobilwoche sagte.
In der Fahrzeugmontage ist Kleinmichel auf das Kleben von Scheiben, Dächern, Cockpits und Reserveradmulden fokussiert. Kernprodukte sind Dosierer und Applikatoren für Klebstoffe, PVC und ähnliche Materialien. Zum Kundenkreis des 1984 gegründeten und technologisch führenden Unternehmens zählen laut Dürr alle deutschen Automobilhersteller. Aufgrund von Finanzierungsproblemen musste das Unternehmen Insolvenz anmelden. Kleinmichel beschäftigt im oberbayerischen Bernried rund 30 Mitarbeiter und erzielte in den vergangenen Jahren einen durchschnittlichen Umsatz von sieben Millionen Euro. Dürr hat aus der Insolvenzmasse den Geschäftsbetrieb, sämtliche Vermögenswerte und alle Mitarbeiter der Firma zum 25. Januar übernommen. Der Standort Bernried bleibe erhalten und werde in den Dürr-Verbund integriert, hieß es weiter.