Chrysler setzt auf PLM-Software von Siemens

Matthias Krust

Der US-Hersteller Chrysler will künftig die Produkte unternehmensweit mit der Siemens Software NX entwickeln. Damit setzt das Unternehmen beim Product Lifecycle Management (PLM) vollständig auf die Lösung des deutschen Technologiekonzerns. Vor allem in der Zusammenarbeit mit Allianzpartner Fiat soll die neue Lösung zum Einsatz kommen.

Donnerstag, 29. Juli 2010, 14.11 Uhr

Auburn Hills. Die Chrysler Group wird konzernweit ihre Produkte mit der Siemens-Software "NX" entwickeln. “Die Integration dieses Tools wird unsere Fähigkeit erhöhen, gemeinsam neue Produkte mit besserer Qualität und kürzerer Vorlaufzeit zu entwickeln”, erklärt Scott Kunselman, Senior Vice President Engineering von Chrysler Group LLC. Vor allem in der Zusammenarbeit mit Allianzpartner Fiat soll die neue Lösung zum Einsatz kommen: Zunächst beim Fiat 500, bei dessen Elektroversion, dem neuen 1,4 Liter-Benzin-Motor sowie einem neuen C-Segment-Fahrzeug von Chrysler. Nach und nach wird "NX" in allen Bereichen der Fahrzeug- und Powertrain-Entwicklung eingeführt.

Durch diese Entscheidung setzt der US-Hersteller komplett auf Lösungen von Siemens PLM (Product Lifecycle Management). PML-Software wird von Autoherstellern und Zulieferern verwendet, um die Entwicklung und Produktion von Fahrzeugen zu planen, entwerfen und auszuwerten. Bereits seit 2008 nutzt Chrysler die Siemens-Lösung "Teamcenter" für das Produktdatenmanagement.

Zweistellige Effizienzverbesserungen möglich

Siemens PLM Software mit Sitz in Plano (Texas) ist ein Geschäftsbereich der Sparte Industry Automation des Münchner Technologiekonzerns. Der Bereich hat 6,7 Millionen lizenzierte Anwendern und mehr als 63.000 Kunden in aller Welt. Die PLM-Lösung kann laut Siemens die Effizienz im zweistelligen Bereich verbessern, indem Grenzen zwischen Konstruktionsfunktionen durchbrochen, Informationen in Echtzeit zugänglich sowie Analyse und Simulation durchgeführt werden.

Siemens Industry Automation (Nürnberg) ist Anbieter von Automatisierungssystemen, Niedrigspannungs-Schaltanlagen und Softwarelösungen für die Industrie. Das Portfolio reicht von Standardprodukten für die Fertigungs- und Prozessindustrie bis zu branchenspezifischen Lösungen und Systemen für die Automatisierung ganzer Produktionsanlagen in der Automobilbranche und der chemischen Industrie. Mit etwa 39.000 Mitarbeitern weltweit (30. September) erzielte Siemens Industry Automation im Finanzjahr 2009 einen Gesamtumsatz von sieben Milliarden Euro.