Stuttgart/Bonn/Hannover. Continental und die Deutsche Telekom treiben die weltweite Vernetzung des Autos in großem Stil voran. Die Partner setzen damit sowohl die Autohersteller als auch ihre Konkurrenten aus dem Zuliefer- beziehungsweise der IT- und Kommunikationsbranche-Sektor gehörig unter Druck. "Die Deutsche Telekom will die weltweite Marktführerschaft bei der Vernetzung des Fahrzeugs übernehmen,“ beschreibt Heinz Egeler, der bei der Telekom-Tochter T-Systems Vertriebsleiter für die deutsche Autoindustrie ist und die Partnerschaft mit Continental verantwortet. Der Automobilzulieferer aus Hannover hat gemeinsam mit der Telekom in den letzten eineinhalb Jahren ein Infotainment-System namens AutoLinQ entwickelt, das über eine Mobilfunkverbindung das Auto ans Internet ankoppelt und dabei im Fahren Funktionen wie die sprachgesteuerte E-Mail-Bedienung oder das Herunterladen von Musik ermöglicht.
Während vor allem Premiumhersteller in ihren Business-Limousinen heute Navigations- und Infotainment-Systeme mit weit geringeren Funktionen gegen einen hohen Aufpreis anbieten und damit gut verdienen, soll die AutoLinQ-Lösung dem Internet im Fahrzeug auf breiter Front zum Durchbruch verhelfen. "Wir wollen AutoLinQ in den Massenmarkt bringen,“ so Sten-Olaf Wilking von Continental. Dabei setzen die beiden Partner nicht nur auf das direkte Geschäft mit den Autoherstellern. Zusätzlich wollen sie schon 2011 eine Nachrüstlösung anbieten, die praktisch über alle Funktionen von AutoLinQ verfügt und ähnlich wie die heute bekannten Navigationsgeräte zum Beispiel von TomTom ins Fahrzeug eingebaut werden können. "Wir werden diese Geräte über unser eigenes Vertriebsnetz anbieten,“ so Egeler, der damit indirekt den Verkauf in den T-Punkt-Läden der Telekom in Aussicht stellt. Möglich ist dem Manager zufolge auch, dass Autohersteller über ihr Händlernetz die Nachrüstlösung vertreiben können.