Brühl. Keinen Rabatt, keine Aufpreisliste, keinen Kaufpreis. Renault startet in Deutschland mit seiner neuen Top-Limousine Latitude den Versuch eines neuen Vertriebssystems. Danach kann der Kunde den Wagen nicht mehr im klassischen Sinn kaufen. Geplant ist vielmehr eine feste Leasingrate über einen Zeitraum von vier Jahren und eine Laufleistung von 40.000 Kilometern. Die Basismotorisierung mit einem Zweiliter-Benziner (140 PS) und manueller Sechsgangschaltung kostet inklusive Mehrwertsteuer 399 Euro im Monat. Darin enthalten sind vier Jahre Garantie und sämtliche Wartungsarbeiten. Alternativ kann der Latitude-Kunde das Auto auch über die Renault Bank finanzieren – zum gleichen monatlichen Betrag.
"Auch für uns ist dies ein Testballon, aber wir schauen mal, was dabei heraus kommt“, sagt Nadine Meier. Die Leiterin Produktmarketing Renault Mittelklasse will bei Erfolg die Ausweitung auf die Modelle Laguna und Espace nicht ausschließen. Für die kleineren Baureihen gibt es solche Pläne jedoch nicht.
Angaben über geplante Absatzzahlen macht Renault nicht. Geht man davon aus, dass selbst das exponierte Oberklassen-Modell Vel Satis anfänglich über 1000 Mal im Jahr in Deutschland verkauft wurde, dürfte der Latitude dieses Level sicherlich überschreiten. Die konventionelle Stufenheck-Limousine, mit 4,90 Meter so lang wie ein Audi A6, basiert technisch auf dem SM5 der koreanischen Tochter Renault Samsung, der vor kurzem in Korea auf den Markt gekommen ist.
Den Latitude gibt es lediglich in der voll ausgestatteten Version "Initiale“, bei der selbst Leder, Massagesitze, Navigation, Bose-Soundsystem, Xenon-Licht, Drei-Zonen-Klimaanlage und Einparkhilfe mit Rückfahrkamera serienmäßig an Bord sind. Extras wie beispielsweise Schiebedach oder Assistenzsysteme können nicht geordert werden. Dem Kunden bleibt einzig die Wahl zwischen zwei Metallic-Farben.
Neben dem Zweiliter-Benziner bietet Renault für den Latitude noch zwei Dieselmotoren an, einen Zweiliter mit 173 PS und einen Dreiliter mit 241 PS, deren Verbrauch bei 6,1 und 7,2 Liter liegen soll. Die Händlereinführung in Deutschland ist für Mitte Januar vorgesehen.