Hannover. Schon vor dem offiziellem Beginn der Hauptversammlung von Continental war der Vorstandsvorsitzende Elmar Degenhart sichtlich um Verständigung bemüht: Hier ein demonstrativer Händedruck mit dem neuen Aufsichtschef Wolfgang Reitzle, dort ein kurzer Plausch mit Conti-Großaktionärin Maria-Elisabeth Schaeffler. Und immer wieder ein freundlich-zuversichtliches Lächeln für die Kameras der vielen Fotografen.
In seiner Rede vor den Anteilseignern des Automobilzulieferers übte sich Degenhart dann mit der ihm eigenen Ernsthaftigkeit im Spagat. "Mit neuen Kräften aus der Krise“, lautete die Leitmaxime seines Berichts. "Entschlossen, schnell, selbstbewusst“ bewege sich das "Continental-Team zurück in der Erfolgsspur“. Dabei war Degenhart stets spürbar darum bemüht, den schwierigen Brückenschlag zu schaffen zwischen der Pflege des Conti-Selbstbewusstseins und der Wahrung der mühsam errungenen Harmonie mit Großaktionär Schaeffler aus Herzogenaurach. Den in Conti-Kreisen noch immer umstrittenen Namen Schaeffler etwa erwähnte Degenhart erstmals, als er Blatt 22 von insgesamt 25 Seiten seines Manuskripts erreicht hatte. Vorher sprach Degenhart – wenn überhaupt – allenfalls nebulös vom "Großaktionär“.