Zu Ausgangspunkt und Stand der Entwicklung sagte der finnische Conti-Ingenieur Ako Ustik: "Moderne Reifen sind durch die europäischen Richtlinien immer leiser geworden. Daher hören viele Fußgänger gerade im Stadtverkehr kaum noch, das sich ein Pkw nähert. Einzig sehr sportlich ausgelegte Wagen oder amerikanische SUV mit Sportauspuff-Anlagen kann man im Stadtverkehr noch wirklich identifizieren." Aus diesen Gründen habe Continental mit dem sogenannten angewandten Sound-Design einen verheißungsvollen Weg gewählt, der vor allem in der Stadt Fußgänger schützen hilft. Als früher Wegbereiter dieser Technologie gilt in der Pkw-Branche die Vor- und Nachkriegsmarke Horch.
Beim Sound-Design wird im Reifen ein Chip angebracht, der mit einem kleinen, aber leistungsstarken Lautsprecher an der Reifeninnenseite verbunden ist. "Je nach Vorliebe des Fahrers kann dann an bestimmten Streckenabschnitten wie an Schulen, vor Diskotheken oder in Spielstraßen der Sound eines gut hörbaren Sportwagens oder das dumpfe Blubbern eines großvolumigen Motors ertönen", so das Conti-Kommuniqué. "Akustisch wird so aus einem braven Kompaktklasse-Wagen ein Porsche Carrera 911 oder ein Hummer", beschreibt Nordmann Ustik die Geräusche. "Selbst das Reifenquietschen beim Anfahren oder in der Kurve kann man hören." Solche Geräusche verschwinden mit Einzug elektronischer Assistenzsysteme immer mehr aus dem Alltag – und Fußgänger werden vor herannahenden Fahrzeugen nicht mehr gewarnt. "Durch die Möglichkeit des Abschaltens erregt man nur noch dort Aufsehen, wo es nötig ist", freut sich der Spezialist aus Skandinavien. "So haben die Geräusche keine störenden Nebenwirkungen mehr."