Stuttgart/München. Porsche-Chef Michael Macht steht voraussichtlich vor einem Wechsel in den VW-Vorstand. Der Manager soll von Konzernlenker Martin Winterkorn den Posten des Produktionschefs angeboten bekommen haben, berichtet die "Bild"-Zeitung am Montag. Ein Porsche-Sprecher wollte sich zu der Personalveränderung nicht äußern, dementierte die Informationen des Blatts aber auch nicht. Macht soll bei den Wolfsburgern auf Jochem Heizmann folgen, der künftig die neue Lkw-Sparte von Volkswagen führen soll. Der Münchener Nutzfahrzeug- und Motorenhersteller MAN und VW kooperieren im Lkw-Bereich .Als Nachfolger für Macht an der Porsche-Spitze wurde VW-Planungschef Matthias Müller ins Spiel gebracht.
Über einen möglichen Wechsel von Heizmann an die Spitze des neu zu formierenden Nutzfahrzeuggeschäfts des VW-Konzerns hatte Automobilwoche bereits im März dieses Jahres berichtet. Auf Anfrage der Redaktion hatte ein VW-Sprecher damals erklärt: "Herr Heizmann hat eine führende Position im Unternehmen. Und eine solche wird er im VW-Konzern auch in Zukunft innehaben". Mitte April legte Automobilwoche nach und informierte die Leser über die Reaktion des Hauses Porsche auf Spekulationen um einen Wechsel von Michael Macht als VW-Produktionschef nach Wolfsburg, den Macht damals "vehement dementieren" ließ.
Mit diesem Personalkarussell würde immer deutlicher, dass Konzernlenker Winterkorn Schritt für Schritt das Spitzenmanagement bei den Schwaben auswechseln und mit Vertrauten aus den eigenen Reihen besetzen will. Nach dem verlorenen Machtkampf mit Volkswagen hatten Porsche-Chef Wendelin Wiedeking und sein Finanzvorstand Holger Härter im vergangenen Sommer ihren Hut genommen. Zuletzt war spekuliert worden, dass auch Entwicklungsvorstand Wolfgang Dürheimer abgelöst wird. Die Sportwagenschmiede soll ab 2011 als zehnte Marke in den VW-Konzern integriert werden.