Paris. Als erster Autohersteller in Europa wird Peugeot seinen von Mitsubishi gebauten iOn ab Dezember europaweit zum Verkauf anbieten. Das tatsächliche Angebot ist allerdings sehr begrenzt: Die erste Lieferung des Kleinwagens ist bereits ausverkauft, der Engpass könnte bis Ende 2011 anhalten. Der Grund: Peugeot erhält vom Partner Mitsubishi für das gesamte nächste Jahr nur 3500 Fahrzeuge, die zweite PSA-Marke Citroën nochmals so viele.
Erst ab 2012 könnte das Angebot die Nachfrage übersteigen, denn dann sollen die Japaner 9000 Einheiten nach Europa verschiffen, in den Jahren darauf jeweils 12.000 Einheiten. Insgesamt plant Peugeot, bis 2015 50.000 Einheiten zu verkaufen.
Fahren lässt sich der 3,48 Meter lange Viertürer wie ein Allerwelts-Kleinwagen. Die 47 kW (64 PS) und 180 Nm des Elektromotors reichen völlig aus, um den Wagen in seinem geplanten Einsatzraum rund um Ballungsräume dynamisch im Verkehrsfluss zu halten. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 130 km/h, die 100-km-Marke wird nach 15,9 Sekunden erreicht.
"Während viele noch immer vom Elektroauto reden, haben wir uns entschlossen, konkret zu handeln", sagt Peugeot-Marketing- und Kommunikationschef Xavier Peugeot mit hörbarem Stolz. Allerdings ist der iOn ebenso wie der fast zeitgleich von Citroen angebotene C-Zéro keine Eigenentwicklung, sondern ein Zukauf vom Partner Mitsubishi. Alle wesentlichen Komponenten sind baugleich mit dem Mitsubishi Elektroauto i-MieV.
Peugeot sieht darin allerdings keinen Nachteil, sondern eher einen Vorteil: "Mit dem i-MieV ist die Plattform schon da, wir kommen dadurch schneller in interessante Größenordnungen, was vor allem bei dem größten Kostenblock, der Batterie, wesentlich für eine Vermarktungsmöglichkeit ist." sagt der seit April amtierende neue Peugeot-Markenchef Vincent Rambaud.
Anders als etwa Daimler bei der Smart-Entwicklung setzt Peugeot auch von Anfang an auf die Einbindung des Elektrogeschäfts in den üblichen Vertrieb. Es gibt für den iOn keinen exklusiven Vertrieb, keine exklusiven Autohäuser und keinen exklusiven Service. Das Autogeschäft mit dem Elektro-Flitzer ist so normal wie bei allen anderen Neuheiten. Einziger Unterschied: Händler, die den iOn anbieten und warten, müssen mit ihren Mitarbeitern eine spezielle Hochvolt-Schulung absolvieren. Die ist bei Peugeot allerdings ohnehin zum Standard erklärt worden, denn mit den kommenden Hybridfahrzeugen, angefangen beim 3008 HYbrid4, werden 330 Volt und mehr im Auto zum Normalfall.