Stuttgart. Audi will in den kommenden Jahren vor allem in den USA und China stark wachsen und die Lücke zu den Konkurrenten BMW und Mercedes schließen. "Wir wollen Premiumhersteller Nummer 1 werden", so Audi-Chef Rupert Stadler vor dem Wirtschaftspresse-Club in Stuttgart. Dabei gehe es nicht nur um das Absatzvolumen, sondern auch um die Führungsposition bei Technik, Begehrlichkeit und Frische der Marke sowie Wertanmutung. Vor allem in den USA habe die Marke derzeit "einen super Lauf". Im laufenden Jahr plant Audi dort mit einem zweistelligen Wachstum. Damit steigt eine eigene Produktion in den USA in der Prioritätenliste schneller nach oben als ursprünglich gedacht. "Wir wollen deutlich vor 2015 eine Entscheidung über die Fertigung in den USA treffen. Ich bin sehr optimistisch mit unserem aktuellen Absatzvolumen im Rücken", so Stadler. Außerdem will Audi die Zahl der exklusiven Händler von rund 130 auf zirka 170 in den nächsten fünf Jahren erhöhen. Im vergangenen Jahr hatte Audi die Pläne wegen des schwachen Euro vorerst auf Eis gelegt. Offen ist bisher, ob sich die Volkswagen-Tochter dem neu gebauten VW-Werk im Süden der USA anschließen oder tatsächlich ein eigenes Werk bauen könnte.
Der Ingolstädter Premiumhersteller hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2015 die Neuwagenverkäufe auf 1,5 Millionen weltweit auszubauen. Über die Zyklen hinweg will Audi eine operative Umsatzmarge von durchschnittlich acht Prozent und eine Kapitalrendite von mehr als 18 Prozent erreichen. Während die VW-Tochter das Produktportfolio zum Beispiel mit dem A1 in kleinere Klassen ausweitet, dürfte sich das angepeilte Wachstum im oberen Premiumsegment stark in der Rendite auswirken: In den kommenden fünf Jahren will Audi mit den Baureihen vom A6 bis zum A8 das Volumen von derzeit rund 250.000 Einheiten auf 400.000 steigern. Im vergangenen Jahr hat Audi mit einem Plus von 15 Prozent auf 1.092.400 Autos einen Absatzrekord erzielt und dabei laut Stadler auch "ein Spitzenergebnis" geschrieben. In den USA wuchs Audi um 23 Prozent auf 101.629 und in China um 43 Prozent auf 227.938 Einheiten. In diesem Jahr peilt Stadler die Marke von weltweit 1,2 Millionen Fahrzeuge an.