Sehr wichtig. Deshalb investieren wir in den Sektor und haben uns aggressive Ziele gesetzt. Wir sind so etwas wie der "Secret Champion“. Das muss sich ändern. Vor allem an der Sichtbarkeit und Wahrnehmung von CSC in Deutschland und Europa müssen wir arbeiten. Da haben wir großen Nachholbedarf, was in der Vergangenheit dazu geführt hat, dass man bei bestimmten Ausschreibungen nicht sofort an CSC gedacht hat. Wir müssen stärker herausstellen, was wir tun.
“Wir wollen in die Top-Ten aufsteigen”
Derzeit macht die Fertigungsindustrie 23 Prozent unseres Umsatzes in Deutschland aus. Mit dem Ausbau des Automobilgeschäfts wollen wir insgesamt in Deutschland wachsen. In diesem und dem kommenden Jahr wollen wir uns insbesondere durch das intensive Rekrutieren von neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit Branchenwissen verstärken.
Das ist nicht die Position, an der wir stehen sollten. Ich nenne Ihnen jetzt mal ein konkretes Ziel: Innerhalb der nächsten fünf Jahre wollen wir in Ihrem Ranking unter die Top-Ten kommen. Wir sind gerade dabei die Automobil-Expertise in einem Global Center of Automotive zu bündeln. Wir werden mit Marketinginitiativen unsere Wahrnehmung verbessern und wie gesagt, nachhaltig unsere Belegschaft ausbauen.
Meiner Meinung nach differenzieren wir uns gegenüber den Konkurrenten in fünf Punkten: Wir verfügen über umfangreiche Branchenerfahrung. Dazu haben wir erstklassige Software-Lösungen im Angebot. Ein wesentlicher Punkt ist unsere hohe Kompetenz im Bereich Sicherheit. Das hat mit unserer jahrzehntelangen Erfahrung in der Rüstung und im Flugzeugbau zu tun. Dazu können wir eine kostengünstige Geschäftsprozessoptimierung bieten und wir sind im Gegensatz zu vielen Wettbewerbern global aufgestellt.
Im Flugzeugbau spielt die Absicherung von kritischen Teilen und Systemen in der Entwicklung sowie ihre regelmäßige Kontrolle im täglichen Einsatz eine entscheidende Rolle. Wir verfügen über Lösungen, die das auch im Autobereich abbilden können. Denken Sie zum Beispiel an Airbags. Dazu kommt ein weiteres wichtiges Merkmal, das uns von vielen Konkurrenten unterscheidet...
Unser Portfolio erstreckt sich nicht nur über die klassischen IT-Themen wie SAP-Systemintegration, Outsourcing von Rechenzentren und Geschäftsprozessen etc. Wir sind auch Entwicklungspartner für Embedded Software. Auch dabei profitieren wir von unserer Erfahrung in der Luft- und Raumfahrt. In der Autoindustrie fokussieren wir uns auf die Software von Steuergeräten - etwa im Motor, Getriebe oder anderen Modulen. Um über die entsprechende Flexibilität und Skalierbarkeit für den Kunden zu verfügen, arbeiten wir dabei mit dem US-Engineering-Dienstleister Larsen & Toubro zusammen.
Das ist richtig. Wir wollen von dem wachsenden Marktanteil der NX-Software von Siemens profitieren. Wir haben zum Beispiel eine skalierbare Infrastruktur entwickelt, die es dem Anwender erlaubt, schnell in das Thema einzusteigen. Unser Part bei PLM ist die Beratung, die Bereitstellung der Infrastruktur sowie die Systemintegration. Dass sich Daimler für NX entschieden hat, dürfte die Nachfrage nach der Software noch mal deutlich erhöhen.
Das Mega-Thema der nächsten Jahre ist natürlich die Cloud. Wir gehören zu den Pionieren und setzen gerade mit einem großen US-Hersteller ein Cloudprojekt um. Auch hier spielt unsere Kernkompetenz Sicherheit eine große Rolle. Unser Ansatz als Konzern ist dabei, ein umfassendes “as a Service-Angebot” aufzubauen. Das betrifft Software ebenso wie Plattformen und Infrastruktur. Das bedeutet, dass wir aus der Cloud heraus – also mit dezentraler Datenhaltung und -bearbeitung – Dienstleistungen bereitstellen, die nutzungsabhängig abgerechnet werden.
Das Wachstum findet vor allem außerhalb von Europa statt. Für uns als CSC ist es wichtig, hier am Headquarter des Herstellers präsent zu sein und ihn aber gleichzeitig überall auf der Welt begleiten zu können. Ich kann auch je nach Thema und Projekt auf die weltweit 1.600 SAP-Berater im Manufacturing zugreifen und unsere Offshore-Kapazitäten in Indien nutzen. Dort verfügen wir über mehr als 25.000 Mitarbeiter.
Ich hoffe Anfang 2012. Wir wollen uns dabei nicht nur auf Hersteller fokussieren, sondern auch große Zulieferer als neue Kunden gewinnen. Unser größter Autokunde in Deutschland ist übrigens Ford, mit dem wir schon seit über 15 Jahren eine Outsourcing-Partnerschaft geschlossen haben. (Foto: CSC)