Stuttgart. Die Daimler AG hat im ersten Quartal von der hohen Nachfrage nach Pkw und der Erholung im Transporter- und Lkw-Geschäft profitiert. Dagegen schrieb die Bus-Sparte erstmals seit langem wieder rote Zahlen. Der Konzern steigerte im ersten Quartal den Absatz um 15 Prozent auf 461.700 Pkw und Nutzfahrzeuge. Der Umsatz kletterte um 17 Prozent auf 24,7 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) sprang um 71 Prozent auf 2,03 Milliarden Euro. Der Nettogewinn verdoppelte sich mit 1,18 Milliarden Euro nahezu. "Wir haben im ersten Quartal ein hervorragendes Ergebnis erzielt. Wir liegen damit deutlich über Plan und bestätigen den positiven Ausblick für das Geschäftsjahr 2011", so Daimler-Chef Dieter Zetsche bei Vorlage der Quartalszahlen.
Im laufenden Jahr geht Daimler weiter von einem EBIT über dem Niveau des Vorjahres aus als 7,3 Milliarden Euro ausgewiesen wurden. Der Konzern sieht sich auf einem guten Weg, die Zielrenditen bis 2013 zu erreichen. Im Industriegeschäft soll eine Umsatzrendite von neun Prozent erreicht werden. Die Pkw-Sparte Mercedes-Benz Cars hat sich zehn Prozent vorgenommen, die Trucks acht Prozent, die Vans neun und die Busse sechs Prozent.
Die Daimler-Aktie hatte nach Handelsstart vorübergehend zwei Prozent verloren und notierte gegen Mittag noch immer mit einem Minus von 1,6 Prozent auf rund 52 Euro, während der Dax nur leicht verlor. An der Börse wurde darauf verwiesen, dass die Erwartungen hoch und diese lediglich erfüllt worden seien. Autoanalyst Arndt Ellinghorst von der Credit Suisse zeigte sich angesichts der Verluste bei den Bussen überrascht. Seiner Ansicht nach dürften die Daimler-Ergebnisse auch künftig hinter denen von Konkurrenten wie BMW und Audi sowie Lkw-Hersteller Volvo zurückbleiben. Auf Jahressicht schätzt Ellinghorst das Daimler-EBIT auf 9,4 Milliarden Euro. Analyst Jürgen Pieper vom Bankhaus Metzler fehlte bei den Daimler-Zahlen eine gewisse Dynamik, wie sie zuletzt bei Konkurrenten wie VW zu erkennen gewesen sei.
Auffällig ist der mit 516 Millionen Euro negative Free Cash-flow der Stuttgarter im ersten Quartal. Finanzchef Bodo Uebber begründete dies mit dem Aufbau von Lagerbeständen unter anderem für den Anlauf der facegelifteten C-Klasse sowie dem Produktionsstart der neuen Kompaktwagengeneration: "Wir investieren damit in unser Geschäft im zweiten und dritten Quartal. Das wird sich in Umsatz niederschlagen." Insgesamt zeigte er sich zuversichtlich, dass Daimler trotz hoher Investionen auch in Forschung- und Entwicklung einen "stark positiven" free Cash-flow erzielen wird.