Frankfurt. Auf der IAA zeigt der finnische IT- und Engineering-Dienstleister Tieto den Demonstrator eines offenen Multimediasystems, das ähnlich wie ein Tablet-PC funktioniert und mittels eines Multi-Touch-Screens bedient wird. Das System wurde für das StreetScooter-Projekt entwickelt. Dieses Projekt entstand an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen unter der Federführung von Professor Achim Kampker (Lehrstuhl für Produktionsmanagement am Werkzeugmaschinenlabor (WZL) der RWTH. Ziel ist es, ein Elektroauto für den Stadtverkehr zu bauen, das nur 5000 Euro kosten soll. Der Produktionsstart ist für 2015 geplant. Gefertigt wird das Fahrzeug im NedCar-Werk von Mitsubishi in den Niederlanden, wo einst auch der Smart Forfour vom Band lief. An der StreetScooter GmbH, deren Gründer und Vorstandsvorsitzender Kampker ist, sind mittlerweile neun mittelständische Unternehmen beteiligt.
Ungewöhnlich ist, dass Tieto im Multimediasystem verstärkt Standardkomponenten aus der Unterhaltungselektronik verwendet. Autohersteller könnten durch den Einsatz dieser verbreiteten, in großer Stückzahl verfügbaren Bauteile die Entwicklungszeiten und auch die Kosten erheblich senken, so die Finnen. Offen ist auch die Softwareplattform, die auf dem Handy-Betriebssystem Android von Google basiert. Dieses ermöglicht auch die Integration von privaten Apps im Auto.